Die Türkei, das "ungezogene Kind vom östlichen Mittelmeer"

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Die Türkei will Bohrungen vor Zypern weiter vorantreiben, was Athen und Brüssel verurteilen.

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Die Türkei will in dieser Woche ihre Erdgassuche vor Zypern ausweiten - trotz Kritik aus Brüssel. Ein weiteres Schiff soll Probebohrungen im Golf der Hafenstadt Famagusta beginnen. Zwei weitere türkische Schiffe sind bereits vor Ort.

Reaktion aus Brüssel

Einsprüche Griechenlands und der EU weist Ankara zurück. Nach Meinung in Athen und Brüssel sind die Bohrungen der Türkei vor Zypern unrechtmäßig. Am Montag wollen die EU-Außenminister daher Strafmaßnahmen gegen die Türkei beschließen.

Der zyprische Regierungssprecher Prodromos Prodromou nannte das Verhalten der Türkei illegal und machte deutlich, dass Zypern nicht auf seine souveränen Rechte verzichten werde.

Auch die USA verurteilten die erneuten Bohrvorhaben der Türkei und forderten deren sofortigen Stopp.

Festgefahrener Streit um Zypern

Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte darauf, die Türkei würde nicht in fremden Gebieten operieren. Ankara verteidige die Rechte der türkischen Zyprer. Die Insel ist seit Jahrzehnten in eine griechisch und eine türkisch kontrollierte Zone unterteilt. Ganz-Zypern ist EU-Mitglied, nicht aber die Türkei.

Zwischen beiden Staaten verschärfte sich zuletzt der Ton. Die türkische Regierung nennt Griechenland Europas verzogenes Kind und Zypern einen Unruhestifter.

Zuvor hatte der neue Außenminister Nikos Dendias die Türkei in einem Interview auf Euronews beschuldigt, das östliche Mittelmeer seit Jahren zu destabilisieren.

Die Türkei sollte zur Kenntnis nehmen, dass Zypern ein Mitgliedsstaat der EU ist, ein souveräner Staat, der wie ein solcher behandelt werden soll. Es hilft der Türkei nicht, sich schlecht zu verhalten und internationales Recht zu übergehen. Die Türkei muss ein seriöser Verhandlungspartner sein - und kein unerzogenes Kind im östlichen Mittelmeer.
Nikos Dendias
Griechischer Außenminister
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