Hunderte von Landwirten haben in Dublin vor dem irischen Parlament demonstriert. Die Proteste richten sich gegen das Handelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten.
Hunderte von Landwirten haben in Dublin vor dem irischen Parlament demonstriert. Die Proteste richten sich gegen das Ende vergangenen Monats beschlossene Handelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten (kurz für "Mercado Común del Sur" - Gemeinsamer Markt des Südens) .
Angst vor Preisverfall bei europäischem Fleisch
Ihre Befürchtung: Länder wie Argentinien und Brasilien könnten den europäischen Markt mit billigem Rindfleisch überfluten, zu Preisen, bei denen irische Bauern nicht mithalten können. In der Folge sei der wirtschaftliche Wohlstand der Bauern in Gefahr.
Auch in Frankreich steht man dem jüngst geschlossenen Freihandelspakt kritisch gegenüber.
Politiker fordern eine Garantie für die Einhaltung von Produktions- und Anbaumethoden in den Mercosur-Staaten Argentinien, Paraguay und Uruguay, die zudem das Pariser Klimaabkommen respektieren sollten.
Französischer Politik will Einhaltung von europäischen Produktionsstandards
"Der zweite Streitpunkt betrifft die Nahrungsmittelsicherheit, denn wir erhoffen uns von diesem Deal, dass er in Einklang mit europäischen Hygiene-Standards steht - nicht nur, was die Produkte selbst betrifft, sondern auch ihre Verarbeitung", erklärte Sibeth Ndiaye, Sprecherin
Das Abkommen sieht eine Quotenregelung vor, die es Brasilien und Argentinien erlaubt, bis zu 30.000 Tonnen Rindfleisch jährlich in die EU zu exportieren.
Die französischen Bauernverbände lehnen die ihrer Meinung nach niedrigeren Produktionsstandards in den Mercosur-Ländern entschieden ab. Sie fordern Garantien über die Herkunft des Fleisches und die Einhaltung von Tierhaltungsstandards.
Über das Mercosur-Abkommen sollen Zölle abgebaut werden - doch die Kritik an dem Deal könnten während der Ratifizierung in den 28 EU-Staaten wieder hochkommen und neue Hindernisse aufbauen.
Der Staatenbund Mercosur ist mit einer Bevölkerung von mehr als 260 Millionen Menschen einer der großen Wirtschaftsräume der Welt. Die EU kommt sogar auf mehr als 512 Millionen Einwohner.