Auf dem G20-Gipfel in Japan haben sich die Europäische Union und der Staatenbund Mercosur auf den Aufbau der weltweit größten Freihandelszone geeinigt.
Auf dem G20-Gipfel in Japan haben sich die Europäische Union und der Staatenbund Mercosur auf den Aufbau der weltweit größten Freihandelszone geeinigt. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump waren die Verhandlungen intensiviert worden, die Einigung wurde nun 20 Jahre nach den ersten Gesprächen erzielt.
EU-Kommissionspräsident Juncker sprach von einem "historischen Moment".
Klare Botschaft für den Freihandel
EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström zufolge sende der Deal eine "laute und klare Botschaft" zur Unterstützung des freien Handels:
"Das Abkommen, auf das wir uns heute geeinigt haben, wird eine Freihandelszone schaffen, die 760 Millionen Menschen betrifft und zwei Kontinente einander näher bringt, im Geiste der Offenheit und Zusammenarbeit. Wir machen das mit Freunden und Verbündeten, mit denen wir langjährige historische Beziehungen haben und mit denen wir auch in vielen anderen Bereichen sehr gut zusammenarbeiten."
Zum Staatenbund Mercosur gehören Argentinien, Uruguay, Paraguay und Brasilien. Unternehmen in der EU sollen zukünftig vier Milliarden Euro an Zöllen sparen, Exporte weiter angekurbelt werden. Abgaben auf Landwirtschaftsprodukte würden zukünftig gesenkt.
Kritik an Abkommen, nicht nur von Landwirten
Doch es gibt auch große Kritik an dem Deal, der noch von den EU-Staaten ratifiziert werden muss. Europäische Bauern fürchten einen Preisverfall durch die Überflutung mit südamerikanischen Agrarprodukten. Für die europäischen Verbraucher ist auch der großflächige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Gentechnik in Südamerika ein Manko.
Umweltaktivisten warnen, dass durch den Ausbau weiterer Anbauflächen in Brasilien die Abholzung des ohnehin schon bedrohten Amazonas-Regenwalds weiter voran getrieben wird.