"Soviel CO2 wie Schweden in einem Jahr": Waldbrände in der Arktis sorgen für hohe Emissionen

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Von Marta Rodriguez Martinez
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Waldbrände in der Arktis haben im letzten Monat dafür gesorgt, dass so viel Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen wurde wie in Schweden in einem ganzen Jahr.

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Waldbrände in der Arktis haben im letzten Monat dafür gesorgt, dass so viel Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen wurde wie in Schweden in einem ganzen Jahr. Das erklärte die Weltmeteorologiebehörde (WMO).

Waldbrände sind in der nördlichen Hemisphäre zwischen Mai und Oktober häufig, aber 2019 sind sie in ungewöhnlicher Breite und Intensität aufgetreten, sagte WMO-Sprecherin Clare Nullis bei einem UNO-Briefing in Genf. Einige der Brände sorgten für verbrannten Oberflächen, die der Größe von 100.000 Fußballfeldern entsprachen.

Das europäische Erdbeobachtungssystem Kopernikus hat seit Anfang Juni mehr als 100 intensive und lang andauernde Waldbrände im Polarkreis - von Sibirien bis Alaska - aufgezeichnet.

"Allein im Juni haben diese Brände 50 Megatonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre ausgestoßen", sagte Nullis, "das entspricht den gesamten jährlichen CO2-Emissionen Schwedens."

Diese Menge an Kohlendioxid entspricht ungefähr der Menge, die durch Brände in Gebieten um den Nordpol im Monat Juni von 2010 bis 2018 insgesamt ausgestoßen wurde.

Mark Parrington, Wissenschaftler beim "Copernicus Climate Change Service" erklärt, dass die Emissionen dieser Brände - allein zwischen dem 1. und 14. Juli - den Emissionen von Ländern wie Kuba und Tunesien im gesamten Jahr 2017 entsprechen.

Rekordtemperaturen, auch in Alaska

Die meisten Waldbrände sind im US-Bundesstaat Alaska und in der russischen Region Sibirien aufgetreten, aber in der kanadischen Provinz Alberta stand eine Fläche von 300.000 Fußballfeldern in Flammen - das entpricht der Größe Luxemburgs.

In Alaska wurden mehr als 400 Waldbrände registriert und täglich kommen neue Brände hinzu. WMO-Sprecherin Nullis zufolge sind die rekordverdächtigen Temperaturen schuld an den zahlreichen Brändne.

"Alaska erlebte seinen zweitwärmsten Monat Juni in der Geschichte", so Nullis. Temperaturen kletterten in der vergangenen Woche bis auf 32 Grad Celsius, ein Rekord. Auch in Sibirien lagen die Temperaturen rund 10 Grad Celsius über dem Juni-Durchschnitt in der Region.

Waldbrände tragen nun ihrerseits zur Erderwärmung bei. Eine schwarze Rußschicht lagere sich auf dem sonst reflektierenden weißen Schnee ab, daduch wird das Sonnenlicht absorbiert. Gleichzeitig steigt das Risiko, dass dass die Permafrostschicht auftaut und Methan in die Atmosphäre abgibt.

Sie erzeugen auch schädlichen Rauch, der weite Strecken überbrücken kann. Die Stadt Fairbanks, Alaska, musste in diesem Monat eine der schlimmsten Luftverschmutzungen hinnehmen. Anwohner wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben.

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