Mehrere Länder, darunter Deutschland, haben die Reisehinweise für die chinesische Sonderverwaltungszone verschärft.
In Hongkong haben sich Hunderte Demonstranten in der Ankunftshalle des Flughafens versammelt. Sie versuchten, die Reisenden mit Flugblättern auf den seit Wochen anhaltenden Konflikt aufmerksam zu machen. Ein ehemaliger Polizeichef, der schon 2014 die Einsätze gegen pro-demokratische Kundgebungen geleitet hatte, soll aus dem Ruhestand geholt werden und dabei helfen, die Einsätze gegen die Demonstranten zu koordinieren. Mehrere Länder darunter Deutschland verschärften die Reisehinweise: Das Auswärtige Amt rät, Demonstrationen und Menschenansammlungen in Hongkong zu meiden. Am Hongkonger Flughafen gab es zunächst kein größeres Polizeiaufgebot. Am Wochenende dürfen nur noch Passagiere mit Reisedokumenten in das Flughafengebäude.
Auswirkungen auf die Wirschaft
Die Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam sagte in einer Pressekonferenz, dass die Proteste die Geschäftswelt wie einen "Tsunami" getroffen habe, Unternehmen haben Sorgen vor den langfristigen Folgen der politischen Krise.
Einen Höhepunkt erreichten die Proteste am Montag mit einem Generalstreik. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, die Tränengas und Schlagstöcke einsetzte. Am Wochenende sind neue Protestmärsche im Zentrum Hongkongs geplant.
Breite Protestbewegung gegen die Regierung
Seit zwei Monaten gibt es in der chinesischen Sonderverwaltungszone Demonstrationen von Hunderttausenden Teilnehmern. Auslöser dafür war ein Gesetzentwurf zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an China. Die Regierungschefin hat den Entwurf zwar nicht weiterverfolgt, aber die Demonstrationen haben sich inzwischen zu einer breiten Protestbewegung gegen die Regierung und das harte Vorgehen der Polizei entwickelt.