Anti-G7-Aktivisten: "Der Gipfel ist ein Witz"

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Von Renate BirkGuillaume Petit
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Die Anti-G7-Aktivisten machen in Südfrankreich mobil.

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Es sieht aus wie Urlaub, doch sie sind zum Demonstrieren hier, und zwar gegen den G7-Gipfel.

4000 Aktivisten wollen sich Gehör verschaffen. Olivia zum Beispiel ist von der Organisation Oxfam und ihrer Meinung nach ist es fünf vor Zwölf für unsere Erde: "Die Erdwärmung kommt durch die Umweltverschmutzung. Diese wiederum wird von den reichsten Ländern der Welt verursacht, die sich hier zum G7 treffen. Was sie anrichten, damit müssen die armen Länder dann fertig werden. Aber sie werden damit nicht fertig. Sie können sich keine Bunker bauen, wenn alles zusammenbricht."

Die Proteste richten sich auch gegen die großen Konzerne. Kamel arbeitete früher in Marseille bei einer großen US-amerikanischen Fast-Food-Kette. Er klagt über soziale Ungerechtigkeit: "Seit so langer Zeit fordern wir eine Sozialcharta, auf europäischem Niveau."

Den Gipfel kritisieren die Aktivisten als unrechtmäßig.

Clémentine Autain, Abgeordnete für die Partei "La France Insoumise" hat nichts Gutes über den französischen Präsidenten zu sagen: : "Die Kluft zwischen Armen und Reichen wird immer größer und Macron setzt sich nur für die Superreichen ein. Der G7 ist ein Witz."

Wenn man die Echten schon nicht treffen kann, dann kann man die Puppen der Mächtigen anschauen: Brandstifter im Feuerwehr-Kostüm. Cecile Duflot ist die Präsidentin von Oxfam Frankreich. Sie meint: "Ein Projekt liegt auf dem Tisch der G7, dem sie sich annehmen sollten: alle Unternehmen besteuern, gegen die Steuerflucht vorgehen, dann ist auch genug Geld da, um soziale Ungleichheit und den Klimawandel zu bekämpfen. Erstmal Steuerflucht stoppen."

Korrespondent Guillaume Petit sagt: "Und das ist erst der Anfang. Am Samstag soll es einen großen Demonstrationszug in der Nähe der spanischen Grenze geben und am Sonntag sind große Demonstrationen in der Nähe von Biarritz vorgesehen. Der Gastgeber, Frankreichs Präsident Macron, muss sich also nicht nur Meinungsverschiedenheiten der G7-Gäste herumschlagen, (wie etwa Besteuerung von Technologie-Giganten oder der brennende Regenwald), sondern er bekommt auch Druck von außen von den Aktivisten."

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