"Gegenpol zur AfD" - Bündnis 90 / Die Grünen wollen Stimmen verdoppeln

Wolfram Günther und Katja Meier, das Grünen-Duo in Sachsen
Wolfram Günther und Katja Meier, das Grünen-Duo in Sachsen Copyright REUTERS/Hannibal Hanschke
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Von Kirsten Ripper mit dpa, rbb
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Waldbrände und Klimakrise: in Brandenburg und in Sachsen rechnen die Grünen mit zweistelligen Ergebnissen.

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Bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen hoffen die Vertreter von Bündnis90/Die Grünen, dass sie ihre Ergebnisse von 2014 verdoppeln können. Damals lag die Partei nicht weit über der Fünf-Prozent-Hürde.

In Sachsen kam Bündnis 90/Die Grünen in den Umfragen zuletzt auf 10 bis 11 Prozent, in Brandenburg auf 14 bis 14,5 Prozent.

Klmakrise, Dürre und Waldbrände

Ihre Hochburgen haben die Grünen in Ostdeutschland in den wenigen Ballungszentren und in den Universitätsstädten wie Potsdam, Dresden und Leipzig. Aber wegen der Klimakrise, der Hitzewellen mit Dürre und Waldbränden interessieren sich auch die Wähler in ländlichen Regionen für das Programm der Umweltpartei.

"Natürlicher Gegenpol zur AfD"

In Brandenburg besteht das Spitzenduo aus der Ärztin Ursula Nonnemacher (62), die aus dem Westen kommt, und Benjamin Raschke (36), der aus der Region Spreewald kommt und den Wahlkampf ganz ohne Auto bestreitet. Er berichtet dem rbb, dass er inzwischen auch auf dem Land kaum noch beschimpft wird: "Klar, manche die uns nicht mögen, rufen uns Sachen zu wie 'Mein Beileid' oder 'Ihr CO2-Spinner'. Aber das ist weniger geworden." Raschke sagt auch, seine Partei sei "der natürliche Gegenpol sur AfD".

Die Grünen haben auch die Unteilbar-Demo in Dresden gegen den Rechtsruck und für mehr Solidarität in Deutschland mit-organisiert, bei der kurz vor den Landtagswahlen 35.000 Teilnehmer gezählt wurden.

Keine Begeisterung für Kenia-Koalition in Sachsen

In den letzten Umfragen lag die CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer ziemlich deutlich vor der AfD, doch da die SPD schwächelt, wurde schon vor der Landtagswahl über eine Koalition von CDU, SPD und Grünen nachgedacht. Doch offenbar gab es auf keiner Seite Begeisterung dafür.

Die Spitzenkandidatin von Bündnis 90 / Die Grünen in Sachsen, Katja Meier, sagte dem Tagesspiegel: "Offenbar hat der Ministerpräsident erkannt, dass wir Grüne nicht als bloßer Mehrheitsbeschaffer für den zukunftsvergessenen Kurs von Schwarz-Rot zur Verfügung stehen, sondern dieses Land verändern wollen. (...) Wenn eine nach rechts offene sächsische CDU genau davor offenbar Angst hat, spricht das für sich."

Katja Meier ist 39, in Zwickau geboren, war Bassistin einer Punkband, hat Politik studiert und wird auf der Internetseite ihrer Partei als "leidenschaftliche Radfahrerin" beschrieben.

Der Mann im Spitzenduo der sächsischen Grünen ist Wolfram Günther aus Leipzig, der 1989 mit 16 bei den Montagsdemos mitgemacht hat. Heute lebt der Anwalt - der zuvor Bankkaufmann war - auf einem Bauernhof, Günther ist verheiratet und hat vier Kinder.

Bei Jugendlichen liegen die Grünen vorn

Anders als in Brandenburg - wo junge Leute schon mit 16 wählen dürfen - gilt das Wahlrecht in Sachsen wie anderswo in Deutschland erst ab 18. Doch der Kinder- und Jugendring Sachsen hat eine Abstimmung unter Jugendlichen durchgeführt. Das Ergebnis unterscheidet sich deutlich von den Umfragen unter Erwachsenen, denn darin liegen die Grünen mit 27 Prozent vorn.

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