Nach 117 Tagen Koma: Hirntote Frau wird von gesundem Baby entbunden

Eliska wurde am 15. August per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht.
Eliska wurde am 15. August per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Copyright University Hospital Brno
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Von Alexandra Leistner
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Die Mutter war zuvor über drei Monate lang künstlich am Leben gehalten worden, damit das Kind sich entwickeln konnte.

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In Tschechien ist das Baby einer hirntoten Schwangeren nach 117 Tagen Koma zur Welt gebracht worden.

Das kleine Mädchen sei gesund und wiege etwa 2,1 Kilogramm bei 42 Zentimetern Körperlänge, wie das Krankenhaus in Brünn (Brno) in einer Pressemitteilung bekanntgab. Der Vater habe das Kind mitterweile mit nach Hause nehmen können.

Die 27-jährige Mutter des Kindes war am 21. April nach einer Hirnblutung für hirntot erklärt worden, zu diesem Zeitpunkt war sie in der 16. Schwangerschaftswoche. Nach Angaben des Krankenhauses hatte die Frau angeborene Fehlbildungen an Blutgefäßen.

Um den Fötus im Mutterleib über 117 Tage am Leben zu halten, arbeiteten Spezialisten aus verschiedenen Bereichen zusammen. "Besonderes Augenmerk wurde auf die Ernährung gelegt, um den Energiebedarf der Mutter zu decken und das optimale Wachstum und die Entwicklung des Fötus sicherzustellen", hieß es in der Mitteilung des Krankenhauses.

Das Mädchen mit dem Namen Eliska wurde dann Mitte August in der 34. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt entbunden.

Weltweit habe es nur 20 Fälle gegeben, in denen eine Hirntote ein Baby weiter austrug. Die Länge des künstlichen Komas von 117 Tagen sei zum ersten Mal gelungen.

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