Afrika: Mit der Wirtschaft 4.0 in die Zukunft

Afrika: Mit der Wirtschaft 4.0 in die Zukunft
Von Amelia Nakitimbo
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Der Kontinent sucht nach Wegen, Menschen und die Wirtschaft voranzubringen.

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**Weltweit ist viel von der vierten industriellen Revolution die Rede. Während sich viele Länder darauf vorbereiten, hat Südafrika den Ehrgeiz bei der Umsetzung an der Spitze zu stehen. Africanews hat mit Führungskräften auf dem Weltwirtschaftsforum in Kapstadt gesprochen. Themen waren unter anderem die Schaffung von Arbeitsplätzen und die afrikanische Freihandelszone. **

Zum afrikanischen Weltwirtschaftsforum (WEF) in Kapstadt haben sich mehr als 1000 Teilnehmer getroffen, darunter Wirtschaftsführer und Jungunternehmer aus der ganzen Welt, die auf der Suche nach Investitionen im Land sind. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa will seine Versprechen einlösen: die Korruption bekämpfen, die Wirtschaft ankurbeln und das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen.

"Die Realität ist, dass unsere Wirtschaft kaum wächst; sie wächst nicht genug, um den Herausforderungen zu begegnen, denen unser Land derzeit gegenübersteht", so Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa. "Und die Wirtschaft schafft zwar neue Arbeitsplätze, aber längst nicht genug, um die Arbeitslosenquote zu senken."

Für Afrika ist die Wirtschaft 4.0 ein Weg aus der Krise und um die Arbeitslosigkeit zu senken und Südafrika will die Umsetzung anführen.

"Weltweit befürchtet man, dass durch die vierte industrielle Revolution Arbeitsplätze verschwinden", so africanews-Reporterin Amelia Nakitimbo. "Aber hier in Südafrika ist man fest davon überzeugt, dass die neue Ära neue Möglichkeiten schaffen wird, genau wie das Informationszeitalter Arbeitsplätze geschaffen hat, die man sich 20 Jahre zuvor nicht vorstellen konnte."

Bei dem Treffen wurde neue Wege gesucht und diskutiert, die den Kontinent voranbringen:

"Wie wollen wir uns als Kontinent - als Afrika - aufstellen? Es gibt viele Länder - Kenia, Ruanda, wir führen Gesundheitsdienste mit Drohnen ein. Wer produziert diese Drohnen? Wer programmiert sie? Das sind die Bereiche, die Afrika erobern muss. Welche Stärke hat Kenia, hat Sambia, die Südafrika nicht hat? Wir müssen zusammenarbeiten", meint Stella Ndabeni-Abrahams. Ministerin für Kommunikation und digitale Technologien. "Fähigkeiten und Fertigkeiten sind der beste Weg. Wir müssen Fortbildungsmöglichkeiten im digitalen Bereich anbieten. Wir müssen sicherstellen, dass wir in verschiedene Ressourcen investieren, die wir brauchen werden, aber vor allem müssen wir herausfinden, welche Nischen Afrika in der vierten industriellen Revolution besetzen kann."

Thema Ungleichheit und soziale Unruhen

Um das Thema Ungleichheit geht es auch beim voraussichtlichen Wachstum des grenzüberschreitenden Handels auf dem Kontinent. Die Afrikanische Union (AU) bringt das interkontinentale Freihandelsabkommen AfCFTA auf den Weg, dem 54 von 55 afrikanischen Staaten beigetreten sind.

"In Bezug auf die afrikanische Freihandelszone war einer der Diskussionspunkte, wie man verhindert, dass die bestehenden Monopole am Ende nicht den panafrikanischen Markt dominieren", erzählt Dr. Petrus de Kock, General Manager Brand South Africa. "Aber mit dem richtigen politischen Ansatz kann man das meiner Meinung vermeiden und neue Möglichkeiten schaffen, neuen Partnern den Zugang zum afrikanischen Markt ermöglichen."

Was bedeuten die soziale Ungleichheit und die daraus entstehenden Unruhen für etablierte und neue Investoren in der südlichen Sahelzone?

"Alles, was unsere Mitarbeiter betrifft, macht uns Sorgen", so Thomas Schafer, Direktor Volkswagen Sub-Saharan Africa. _"Es gibt neue Ansätze in der Regierung, die sehr ermutigend sind. Es gibt viele Probleme in diesem Land, mit denen man sich befassen muss, ob es sich um staatliche Einrichtungen handelt, aber auch die Kriminalität ist ein Problem, die Arbeitslosigkeit. Weder die Industrie noch die Politik allein kann diese Probleme lösen. Das alles betrifft uns natürlich, aber ich glaube immer noch, dass Südafrika der beste Produktionsstandort ist, den wir in der Gruppe haben. Ich bin sehr gern hier."
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Strategien für die Zukunft

Junge Unternehmer blicken optimistisch in die Zukunft, so wie Investor Emmanuel Gamor: "Viele der klügsten Investoren investieren tatsächlich in Zeiten, die nicht einfach oder angesagt sind. Ich selbst bin mehr als überzeugt davon, aber auch strategisch im Vorgehen. Inwiefern können wir in die jüngere Generation investieren - der ich angehöre-, denn ihnen muss man Hoffnung geben. Für mich gilt trotz des aktuellen Klimas, wegen des aktuellen Klimas, dass wir strategisch investieren müssen, denn nur so sehe ich eine Zukunft.

Und es gibt gute Strategien für die Zukunft. Cisco-Direktor Clayton Naidoo erklärt sein Konzept: "Die Investitionen, die wir in Südafrika speziell zur Schaffung von Arbeitsplätzen getätigt haben, haben kleine Unternehmen über die Grenzen Südafriaks hinaus gefördert und geschaffen. Wir haben EDGE-Zentren (Akronym für Experience, Design, Go to Market and Earn) Förderzentren in Kenia gegründet. Dort werden kleine Unternehmen in technischen und kaufmännischen Fähigkeiten geschult. Wir planen eins in Nigeria. Interessant wird es, wenn diese Förderzentren zusammenarbeiten. Sie haben also Start-ups, die beispielsweise in Ostafrika oder Kenia sitzen und mit Start-ups in Südafrika und in Westafrika, Lagos, zusammenarbeiten. Denn dann ist die Lösung nicht mehr nur marktspezifisch, sondern die Lösung gilt für den ganzen Kontinent. Es ist also ein interessantes Konzept, was wir da entwickeln."

Mit der Unterstützung der kleinen Unternehmen wird der soziale Zusammenhalt gefördert. Auf vielen Ebenen wird daran gearbeitet, die Menschen Afrikas zu vereinen und die afrikanische Freihandelszone zum Wohle aller Staaten voranzubringen.

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