EU und Japan planen Gegenentwurf zu Chinas "Neuer Seidenstraße"

Die EU und Japan wollen künftig enger zusammenrücken – durch gemeinsame Verkehrs- und Energieprojekte und den Austausch von Daten. Der japanische Regierungschef Shinzo Abe und der scheidende EU-Kommissionpräsident Jean-Claude Juncker unterzeichneten in Brüssel ein entsprechendes Abkommen.
“Wir sind fest entschlossen, uns bei den Projekten an globale Regeln zu halten oder diese Regeln, wenn nötig, zu aktualisieren", sagte Juncker. "Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir den nächsten Generationen eine besser vernetzte Welt, eine saubere Umwelt und keinen Schuldenberg hinterlassen.“
Shinzo Abe erklärte: “Wir leben in einer Zeit, in der ganz fundamentale Werte und Prinzipien ins Wanken geraten sind. Der neue Konnektivitäts-Plan der EU und Japans soll sie wieder festigen. Und er beginnt heute und hier mit einer klaren Botschaft: Tokio und Brüssel werden ihre langjährige Zusammenarbeit als strategische Partner ausbauen, auf der Grundlage gemeinsamer Werte und Prinzipien.“
In beiden Stellungnahmen schwang Kritik in Richtung China mit. Mit seiner „Neuen Seidenstraße“ will Peking ein weltweites Verkehrs- und Handelsnetzwerk schaffen. Ein wirtschaftliches und geopolitisches Mega-Projekt – ohne verbindliche Standards und Transparenz, befürchtet die EU. Der Deal mit Japan ist als Gegenentwurf zur „Neuen Seidenstraße“ gedacht.