Im Kosovo hat es ein politisches Erdbeben gegeben.
In einem politischen Erdbeben in Kosovo sind die bisherigen Machthaber um den ehemaligen UCK-Kommandeur und aktuellen Präsidenten Hashim Thaci abgewählt worden. Die regierende PDK gestand ihre Niederlage ein. Einige sprechen von Revolution.
Kurti will "Kosovo von der Geiselnahme durch UCK befreien"
Gewonnen hat die linke Oppositionspartei "Selbstbestimmung" Vetëvendosje von Albin Kurti. Der 44-jährige feierte mit seinen Anhängern im Zentrum von Pristina. Er will Kosovo von der "Geiselnahme" durch die UCK-Politiker befreien und der Korruption ein Ende bereiten. Kurti und seine Anhänger bevorzugen die Fahne von Albanien - statt der des Kosovo. Wegen Tränengasattacken im Parlament stand der ehemalige Studentenführer in der Kritik.
Als Partnerin kommt die zweitplatzierte Oppositionspolitikerin, die LDK-Chefin Vjosa Osmani, in Frage. Die 37-jährige liberale Justizprofessorin war schon als zukünftige Regierungschefin gehandelt worden.
Allerdings muss die jetzt siegreiche Opposition mit dem Präsidenten Hashim Thaci zusammenarbeiten, dem Alban Kurti im Interview mit der FAZ den Rückzug aus der Politik vorgeschlagen hat.