Die EU und Großbritannien sind deutlich vorangekommen - und trotzdem ist ein neuer Brexit-Vertrag noch keine ausgemachte Sache...
Am Donnerstagnachmittag beginnt der EU-Gipfel. Und noch immer gibt es keine Einigung in den Brexit-Gesprächen. Um diese in letzter Minute zu erzielen, verhandelten Großbritannien und die EU am Mittwoch bis in den späten Abend.
EU-Chefunterhändler Michel Barnier sprach von guten Fortschritten. Die Arbeit gehe weiter. Doch komplizierte Detailfragen sind weiterhin offen. Knackpunkt könnte eine künftige Zollgrenze zwischen der EU und Großbritannien in der Irischen See sein.
Ein solcher Vorschlag war schon einmal auf heftigen Widerstand gestoßen. Vor allem bei der nordirischen Protestantenpartei DUP. Deren Vorsitzende Arlene Foster machte in London klar, ein möglicher Deal müsse die Position Nordirlands innerhalb des Vereinigten Königreichs respektiert. Das Ergebnis müsse im Einklang mit dem Belfaster Friedensabkommen stehen.
Ein Vertragsentwurf lag am Mittwochabend noch nicht vor. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zeigten sich dennoch zuversichtlich.
Auf einen Durchbruch hofft auch Jean-Claude Juncker. Der scheidende EU-Kommissionspräsident nimmt die komplizierte Verhandlungslage mit Humor.
Kommt es zur Einigung, könnten die Staats- und Regierungschefs noch am Donnerstag ein Abkommen unterzeichnen. Zudem müsste das britische Parlament am Samstag in einer Sondersitzung zustimmen. Bleibt der Brexit-Deal aus, ist offen, ob der geplante Austrittstermin in zwei Wochen überhaupt eingehalten werden kann.