Werden die Grünen künftig auch in der Schweizer Regierung vertreten sein?
Jubel bei den Grünen nach der Parlamentswahl in der Schweiz. Dem offiziellen Wahlergebnis zufolge hat die Partei von nun an 28 Sitze im Nationalrat. 17 Mandate gewann sie dazu - so viele wie keine andere Partei seit Jahrzehnten. Der Stimmanteil der Schweizer Grünen wuchs um etwa sechs Prozentpunkte auf rund 13,2 Prozent. Gemeinsam mit den Grünliberalen kommt sie auf 21 Prozent.
"Es ist wirklich unglaublich. Es ist wirklich bewegend, dass die Menschen hoffen, dass die Grünen jetzt den Unterschied machen werden", sagte Regula Rytz, Präsidentin der Schweizer Grünen, nach der Wahl. "Ich glaube, die Menschen haben erkannt , dass unsere Wirtschaft seit Dutzenden von Jahren gegen die Natur arbeitet und dass wir so nicht weitermachen können."
Damit sind die Grünen ab sofort viertstärkste Kraft im Parlament. In der Regierung, dem siebenköpfigen Bundesrat, haben sie bislang keinen Sitz. Doch erste Ansprüche wurden bereits angemeldet.
Regierungsparteien fahren Verluste ein
Die rechtskonservative Schweizerische Volkspartei (SVP) hat in der Gunst der Wähler verloren (-3,8 Prozentpunkte). Sie blieb mit 25,6 Prozent aber stärkste Kraft. Laut Experten lassen sich die Verluste unter anderem damit begründen, dass die Migration - als das zentrale Thema der SVP - mehr in den Hintergrund gerückt ist.
Auch die anderen drei Regierungsparteien büßten Stimmen ein: Die Sozialdemokratische Partei (SP) liegt bei 16,8 Prozent (-2 Prozentpunkte), die rechtsliberale FDP bei 15,1 Prozent (-1,3 Prozentpunkte) und die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) bei 11,4 Prozent (-0,2 Prozentpunkte).
Die Wahlbeteiligung betrug gut 47 Prozent.