Teheran reichert trotz des Atomabkommens weiter Uran an - das könnte nun wirtschaftliche Folgen haben.
Nach weiteren Verstößen gegen das Atomabkommen droht dem Iran mehr Gegenwind von den europäischen Vertragspartnern. Wie die Internationale Atomenergiebehörde bestätigt, reichert die Islamische Republik erneut Uran in der unterirdischen Anlage in Fordo an. Teheran hatte dies zuvor selbst verkündet.
Maas droht, setzt aber auf Kooperation
In Brüssel drohte der deutsche Außenminister Heiko Maas dem Iran am Montag mit dem Start eines Verfahrens: "Wir wollen das JCPIA erhalten, aber dann muss der Iran endlich zu seinen Verpflichtungen zurückkehren und diese auch einhalten. Ansonsten werden wir uns alle Mechanismen vorbehalten, die in dem Abkommen festgelegt sind." Dies könnte auf wirtschaftliche Sanktionen hinauslaufen.
EU: Abkommen unerlässlich für Sicherheit
Auch die Europäische Union will an dem Abkommen festhalten. Federica Mogherini, die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik sagte nach einem Treffen der europäischen Vertragspartner: "Lassen Sie mich unterstreichen, dass heute volles Einverständnis herrschte, dass wir - auch wenn es schwierig wird - weiter auf die volle Umsetzung des Abkommens, das wichtig ist für unsere Sicherheit, hinarbeiten werden."
Die USA waren im Mai 2018 einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen. Die verbliebenen Vertragspartner - Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China - betonten dagegen immer wieder, am Abkommen festhalten zu wollen.