Der Herzog von York nimmt vorerst keine öffentlichen Aufgaben für das britische Königshaus mehr wahr.
Der britische Prinz Andrew nimmt vorerst keine öffentlichen Aufgaben für das Königshaus mehr wahr. Der 59-Jährige, der den Titel Herzog von York trägt, zog damit die Konsequenzen aus der zunehmenden Kritik an seiner Person und seine Verwicklung in die Missbrauchsvorwürfe gegen Jeffrey Epstein.
Prinz Andrew schrieb, seine frühere freundschaftliche Beziehung zu dem verstorbenen US-Unternehmer habe für das Königshaus eine erhebliche Störung bedeutet. Deshalb habe er seine Mutter, Königin Elisabeth, gebeten, seine öffentlichen Aufgaben niederzulegen, so Andrew. Er drückte in dem Schreiben zudem den Opfern Epsteins sein Mitgefühl aus.
In einem Gespräch mit der BBC hatte der Prinz zuvor seine Freundschaft zu dem Geschäftsmann verteidigt.
„Es war ein sehr unglückliches Interview. Es ist traurig, dass er nicht angemessen vorbereitet war. Die Entscheidung hätte wahrscheinlich lauten müssen, dieses Interview nicht zu geben, weil er sich in diesem offenbar nicht reumütig zeigen würde“, so die Adelsreporterin Claudia Joseph.
Unternehmen, zu denen Geschäftsbeziehungen bestanden, waren zuletzt auf Abstand zum Prinzen gegangen. Den Herzog von York verband lange eine Freundschaft zu Jeffrey Epstein, der 2008 zu einer 18-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Das Gericht sah es damals als erwiesen an, dass der Unternehmer eine Minderjährige zur Prostitution gezwungen hatte. Zudem erhoben zahlreiche weitere Frauen Missbrauchsvorwürfe gegen Epstein - und teils auch gegen den Prinzen, die dieser entschieden zurückweist. Epstein nahm sich im August in einem US-Gefängnis das Leben.
Nach Angaben der BBC gingen Prinz Andrews Entscheidung, künftig keine öffentlichen Aufgaben mehr auszuführen, Gespräche mit Königin Elisabeth und seinem älteren Bruder, Kronzprinz Charles, voraus.