Nur ein Mini-Kompromiss: Enttäuschung nach Klima-Gipfel in Madrid

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"Zeit zu Handeln" lautete das Motto der Konferenz, doch wieder einmal gab es nur wenig verbindliche Zusagen der 200 Länder, ihre Emissionen zu senken.

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Mit zwei Tagen Verspätung ist die Weltklimakonferenz in Madrid zu Ende gegangen - zwar mit einer gemeinsamen Abschlusserklärung, doch enttäuschten Klimadiplomaten. "Zeit zu Handeln" lautete das Motto der Konferenz, doch wieder einmal gab es nur wenig verbindliche Zusagen der 200 Teilnehmerländer, ihre Emissionen zu senken. Am Ende stand nur ein Minimalkompromiss: Alle Länder sollen ihre Klimaschutzziele für 2030 möglichst verschärfen.

"Die Welt schaut auf uns und sie erwartet auf konkrete Lösungen von uns, große Lösungen. Wir sind nicht zufrieden, denn die erzielten Vereinbarungen reichen nicht aus, um der Dringlichkeit der Klimakrise zu begegnen", sagte Konferenz-Präsidentin Carolina Schmidt.

Keine Einigung gab es beim geplanten Regelwerk für Klimaschutz-Zertifikate. Damit sollen Industriestaaten grüne Projekte in Entwicklungsländern fördern und so Verschmutzungsrechte erwerben können. Die Einigung dazu wurde vertagt.

Aktivisten fordern die EU zum Handeln auf

"Es ist besser geendet, als es noch vor ein paar Tagen ausgesehen hat. Aber jetzt müssen wir vorankommen. Wir müssen unsere Ambitionen steigern und mit der Geschwindigkeit vorankommen, die in dieser ernsten Situation der Welt notwendig ist", bilanzierte Norwegens Energieminister Ola Elvestuen.

Greenpeace-Aktivist Martin Kaiser zeigte sich enttäuscht: "Diese Konferenz in Madrid ist wirklich der Tiefpunkt für den gesamten Multilateralismus in Bezug auf den Klimawandel. Jetzt liegt es an der Europäischen Union, mit dem Green Deal eine klare Vision einer CO2-freien und -neutralen Wirtschaft voranzutreiben."

Einer Lösung im Weg standen vor allem die USA, Brasilien und Australien, deren Regierungen dem Klimaschutz kritisch gegenüberstehen. Der nächste Klimagipfel findet im kommenden Jahr im schottischen Glasgow statt. Dort steht eine Überprüfung der im Pariser Klimaabkommen von 2015 vereinbarten Ziele an.

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