Das europäische Jahr im Film - Frauen vor und hinter die Kamera

Frauen haben 2019 in Europa in der Filmszene ihren Stempel aufgedrückt. Passend dazu hat das Europäische Parlament die Regisseurin Teona Strugar Mitevska aus Nordmazedonien für ihren Film mit dem Lux Preis ausgezeichnet.
God Exists erzählt die Geschichte einer Frau, die an einem rituellen Wettkampf teilnimmt, das eigentlich Männern vorbehalten ist. Und - sie gewinnt. Das bringt die ganze Gemeinschaft, besonders die Männer auf die Palme.
Und auch in Cannes, im Frühsommer, standen Frauen im Mittelpunkt. Ganz und gar ohne Männer kommt der französische Streifen Portrait of the Young Girl aus. Das Team hinter dem Film hielt sich nicht mit Forderungen zurück: Die Frauen fordern gleiche Rechte - und vor allem gleiche Bezahlung wie Männer.
Der Film stammt aus der Feder von Celine Sciamma - eine Regisseurin, die schon in mehreren Film den Fokus auf Frauen und Gender Themen gerichtet hat. Portrait of a Lady on Fire hat eine Auszeichnung eingeheimst - den Preis für das beste Drehbuch.
Eine verstörende Geschichte über das Verhältnis zwischen einem Maler und seinem Model. Sie soll ihn heiraten - doch das möchte sie nicht so wirklich...
Bei den letzen Oscars sorgte Olivia Colman für die große überraschung. Sie setzte sich gegen Glenn Close und Lady Gaga bei der Auszeichnung für die beste Darstellerin durch. Die britische Schauspielerin schaffte in der Serie Broadchurch einst ihren Durchbruch. In der Rolle der Queen Anne von England in Yorgos Lanthimos Film The Favourite ist sie atemberaubend - an der Seite von Rachel Weisz und Emma Stone.
Aber wenden wir uns doch einen Moment den Männern zu. Herausragend in seiner Rolle in Pedro Almodovars Leid und Herrlichkeit ist Antonio Banderas. Das hat auch die Jury in Cannes so gehen.
Das letzte Werk des spanischen Regisseurs ist ein Rückblick auf sein Leben, seine Mutter und seine männlichen Lover - so ein bisschen als hätte Almovodovar etwas loswerden wollen:
Die Filmfestspiele von Venedig im September polarisierten - und das vor allem wegen eines Films: In J'accuse inszeniert Roman Polanski die Dreyfus-Affäre. Die Jury zeichnete ihn dafür mit dem grossen Preis aus. Romanski selbst konnte die Auszeichnung aber nicht persönlich entgegennehmen. Aus Angst, an die USA ausgeliefert zu werden - wegen Missbrauchsvorwürfen. In Deutschland und Frankreich ist Polanskis Film seit diesen Herbst in den Kinos.