In Montenegro haben Tausende gegen das neue Kirchengesetz protestiert. Die serbisch-orthodoxe Kirche fürchtet um ihren Besitz.
In Montenegro hat es erneut Proteste gegen das neue Kirchengesetz gegeben. Tausende zogen am Mittwochabend durch die Hauptstadt Podgorica.
Die Regelung ist vor allem der serbisch-orthodoxen Kirche und der pro-serbischen Opposition ein Dorn im Auge. Bei der Verabschiedung am vergangenen Freitag im Parlament war es zu Tumulten gekommen. Abgeordnete zündeten Rauchgranaten und wurden aus dem Saal entfernt.
Das neue Gesetz sieht vor, dass die im Lande tätigen Kirchen den Eigentumsstatus von Gebäuden und Immobilien klären müssen, die vor 1920 in ihren Besitz gelangten. Im 20. Jahrhundert war Montenegro bis 1918 unabhängig und wurde dann Teil Jugoslawiens. 1920 wurde die montonegrische Kirche in die serbische integriert. Seit 2006 ist Montenegro wieder unabhängig. Die Regierung treibt seitdem die Wiederherstellung der eigenen Kirche voran.
Bei Protesten in den vergangenen Tagen waren 45 Menschen festgenommen worden.