US-Präsident Trump: "Iran scheint sich zurückzuhalten"

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Von Sigrid UlrichAlexandra Leistner mit dpa
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US-Präsident Donald Trump hat dem Iran mit militärischer Ausrüstung und Wirtschaftssanktionen gedroht, dem Land aber auch ein Friedensangebot gemacht.

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Trotz eines iranischen Vergeltungsangriffs auf US-Truppen im Irak scheint die unmittelbare Gefahr eines neuen Krieges im Nahen Osten zunächst gebannt. US-PräsidentDonald Trump kündigte im Weißen Haus bei einer Ansprache an die Nation zwar neue Wirtschaftssanktionen gegen den Iran an, aber keine weiteren Militärschläge.

Die iranischen Vergeltungsschläge auf US-Truppen im Irak deutete er als "zurückhaltend" ("Iran appears to be standing down"). Das Frühwarnsystem habe sehr gut funktioniert, beim iranischen Raketenangriff auf zwei irakische Stützpunkte mit US-Truppen seien keine Amerikaner oder Iraker verletzt worden.

SOLEIMANI

Trump verteidigte erneut die Tötung von General Ghassem Soleimani. In der vergangenen Woche habe man eingegriffen, um einen ruchlosen Terroristen auszulöschen. Soleimani sei persönlich für die schlimmsten Verbrechen verantwortlich gewesen, darunter Anschläge mit vielen zivilen Opfern und tausenden US-Opfern.

Neue Angriffe auf US-Amerikaner seien geplant gewesen. "Er hätte schon vor langer Zeit ausgelöscht werden sollen", sagte er

Die USA hielten sich weiter die Möglichkeiten bevor, auf iranische Angriffe zu reagieren. Jemen, Syrien, Afghanistan hätten die Hölle erlebt und dabei habe Teheran eine Rolle gespielt, so Trump.

ATOM

"Iran soll seinen Atomehrgeiz begraben", so Trump. «Solange ich Präsident der Vereinigten Staaten bin,
wird dem Iran nie erlaubt werden, eine Atomwaffe zu besitzen.» Die Staaten, die das Atomabkommen unterschrieben hätten, rief er auf, "sich von den Resten des iranischen Atomabkommens zu lösen".

"Es ist an der Zeit, dass Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Russland und China diese Realität erkennen. Sie müssen sich nun von den Resten des Iran-Deals lösen."

NATO

In seiner kurzen Rede forderte Donald Trump, der die NATO schon mehrfach verhöhnt und verspottet hatte, das Bündnis auf, "sich stärker im Nahen Osten zu engagieren".

ERDÖL

Erdöl sei kein strategisches Thema mehr „Wir sind heute der weltweit größte Erdöl- und Erdgasproduzent. Wir sind unabhängig und brauchen kein Öl aus dem Nahen Osten."

Der Iran kann ein großartiges Land sein
Donald Trump
US-Präsident

NEUER IRAN-DEAL GESUCHT

"Die Vereinigten Staaten sind bereit, Frieden mit allen zu schließen, die ihn suchen", sagte Trump allerdings am Ende seiner Ansprache. "Wir müssen einen Deal machen, der dem Iran erlaubt, zu wachsen und zu gedeihen und Vorteil zu ziehen aus seinem enormen ungenutzten Potenzial. Der Iran kann ein großartiges Land sein. Frieden und Stabilität im Nahen Osten können sich nicht durchsetzen so lange der Iran weiter Gewalt schürt, Hass und Krieg".

Der US-Präsident hatte unmittelbar nach den Angriffen auf Twitter geschrieben, dass "alles gut" sei.

Auslöser für die Raketenangriffe im Irak war die Tötung des iranischen Top-Generals Soleimani durch die USA in der vergangenen Woche. Er war gezielt getötet worden.

Der iranische Racheakt kam aber wohl mit Vorwarnung. Iraks Regierung wurde nach eigenen Angaben kurz vor dem Angriff aus Teheran über den Militärschlag informiert.

REAKTION AUS TEHERAN

Auch der Iran kündigte zunächst keine neuen Angriffe an. Präsident Hassan Ruhani sagte: «Falls die Amerikaner weitere Angriffe und Verbrechen gegen den Iran planen sollten, werden wir eine Antwort
geben, die noch härter ist als der heutige Angriff.»

su mit dpa

© AP
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