Überwintern mit Handicap: Das Leid russischer Rollstuhlfahrer

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Von Euronews
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2011 hat Russlandl ein Investitionsprogramm für Infrastruktur in Städten aufgelegt, um Behinderten mehr Mobilität zu verschaffen. Nach fast einem Jahrzehnt hat sich für viele Menschen mit Handicap kaum etwas an ihrer Lebenssituation geändert.

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Russische Städte gelten allgemein als wenig behindertengerecht. Im Winter verschärft sich vielerorts die Lage für Menschen mit Handicap.

Die Stadt Tomsk in Sibirien bildet da keine Ausnahme. Einwohner wie der Behinderten-Aktivist Andrei Vinogradov trauen sich in der Kälteperiode kaum oder gar nicht ohne fremde Hilfe auf die Straße.

Er hat mehrmals vergeblich interveniert: "Ich habe mehrere Briefe an die zuständigen Behörden verfasst. Sie haben zugesagt, bei fälligen Arbeiten an Gehwegen Zugänge einzubauen. Ich habe auch mit dem Stadrat gesprochen. Aber keine der Zusagen ist erfüllt worden."

Orts- und Jahreszeitwechsel. Aleksandr Gorbunov auf Spazierfahrt durchs sommerliche Moskau. Der populäre Blogger lädt öfter Prominente zu Testfahrten mit dem Rollstuhl ein, um seine Fortbewegungsprobleme zu veranschaulichen.

Sein Fazit: "Auf dem Bürgersteig kann man sich relativ frei bewegen, aber das hat nichts zu bedeuten. Vorher muss man aus seiner Wohnung kommen und Verkehrsmittel benutzen. Am Ziel angekommen, wird es richtig schwierig. Ob Kaufhaus, Theater oder Kino. Nirgendwo wird etwas fertiggestellt. Das ist ein sytemisches Problem."

Der Blogger kritisiert, 2011 habe Russland für umgerechnet 170 Millionen Euro das Investitionsprogramm "Umwelt mit Zugang" für Städte ins Leben gerufen. Spürbare Veränderungen für Behinderte habe es dadurch nicht gegeben. Aber: Die Initiative läuft erst 2025 aus.

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