Der britische Botschafter Macaire wurde nach einer Kundgebung in Teheran vorübergehend festgenommen. Der Vorwurf: Er habe die regimekritischen Demonstranten angestachelt.
In der Iran-Krise wachsen die Spannungen zwischen Teheran und London. Wegen seiner Teilnahme an einer regimekritischen Großdemo in Irans Hauptstadt wurde der britische Botschafter, Rob Macaire, für mehrere Stunden in Gewahrsam genommen.
Macaire dementiert Teilnahme an Protesten
Auf Twitter erklärte er darauf, er sei lediglich kurz zu der als Trauerkundgebung angekündigten Veranstaltung gekommen, um der Opfer der abgeschossenen ukrainischen Passagiermaschine zu gedenken, unter denen auch Briten waren.
Als die Demonstranten dann Sprechchöre anstimmten, sei er sofort gegangen. An Protesten gegen die Regierung habe er nicht teilgenommen.
Inzwischen wurde Macaire von Teheran zu Gesprächen ins Außenministerium zitiert. London verurteilt das Vorgehen der iranischen Behörden scharf.
Der britische Staatsminister Brandon Lewis sagte: "Es ist uns wichtig, dass wir immer mit unseren Partnern, mit anderen Ländern sprechen können. Unsere diplomatischen Beziehungen, auch die mit Iran, sind uns wichtig. Der Premierminister hat erst vor wenigen Tagen mit Irans Präsidenten Rohani gesprochen. Wir wollen sicherstellen, dass wir weiter eine Rolle in den Gesprächen mit Iran spielen können, um die Situation zu entschärfen."
"Gegen Vorschriften verstoßen"
Teheran dagegen sagt, der britische Botschafter habe an der illegalen Kundgebung teilgenommen, gegen diplomatische Vorschriften verstoßen und die Demonstranten zu "radikalen Aktionen" angestachelt.
Die sind wütend, weil der Iran erst gestern den versehentlichen Abschuss des ukrainischen Flugzeugs eingeräumt, davor aber tagelang von einem technischen Defekt als Absturzursache gesprochen hatte. Bei dem Absturz kamen 176 Menschen ums Leben.