Im Prinzip gilt jetzt ein Waffenruhe im Bürgerkriegsland Libyen, doch es droht weiterhin eine Art Stellvertreterkrieg.
Im Bürgerkriegsland Libyen ist eine fragile Waffenruhe in Kraft getreten. Truppen der offiziellen von der UNO anerkannten Regierung patroullierten am Sonntag im Süden der Hauptstadt Tripolis.
Ein Soldat erklärte, man wolle die Waffenruhe einhalten, aber die Feinde seien weiterhin aktiv.
Dabei hatte zuletzt auch der oppositionelle General Chalifa Haftar versprochen, den Waffenstillstand zu respektieren, den die Türkei und Russland im Dezember vorgeschlagen hatten.
Haftar und al-Sarradsch in Moskau erwartet
Zudem verlautete aus Kreisen der russischen Regierung der libysche Ministerpräsident al-Sarradsch und sein Widersacher General Haftar sollten - laut AFP "bald" - in Moskau eintreffen, um Vereinbarungen zu einer dauerhaften Waffenruhe zu beraten.
Angela Merkel telefonierte mit Recep Tayyip Erdogan, die Kanzlerin wollte eine Libyen-Konferenz in Berlin organisieren.
Stellvertreterkrieg? Türkei steht hinter Sarradsch - Russland hinter Haftar
Die Türkei unterstützt die Regierung von Ministerpräsident Fajis Al-Sarradsch. Sein Kabinett wird von der UN als offiziell anerkannt. Tatsächlich kontrolliert sie aber nur die Hauptstadt Tripolis und ger¨ät auch dort immer wieder unter Druck. Erdogan hatte angekündigt, zur Unterstützung der Regierung Truppen in das Bürgerkriegsland zu schicken.
An diesem Montag trifft Italiens Ministerpräsiden Giuseppe Conte in der Türkei Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Zu Beginn seiner Amtszeit als Regierungschef musste sich Conte mangelnde außenpolitische Erfahrung vorwerfen lassen. Italien versucht seit Jahren durch Kooperation mit Libyen zu erreichen, dass weniger Migranten das Mittelmeer überqueren.
Russlands Präsident Wladimir Putin steht im Prinzip hinter dem aufständischen General Haftar. Aber er befürwortete beim Besuch der Kanzlerin in Moskau Angela Merkels Initiative einer Friedenskonferenz für das Bürgerkriegsland.