Kein "Supersieg" für Salvinis Lega bei Regionalwahl

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Von Anja Bencze mit dpa
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Nach Auszählung fast aller Stimmen muss Salvinis Lega muss bei Regionalwahl in Emilia-Romagna eine Schlappe einstecken. Die Wahlbeteiligung fiel fast doppelt so hoch aus wie bei der letzten Wahl. Aus der Region stammt auch die "Sardinen"-Bewegung,

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Einen "Supersieg" hatte Italiens Oppositionsführer Matteo Salvini bei der Regionalwahl in Emilia-Romagna versprochen, nach Auszählung fast aller Stimmen sieht es eher nach einem ziemlichen Dämpfer aus.

Demnach liegt Lega-Kandidatin Lucia Borgonzoni mit 43,6 Prozent deutlich hinter dem Mitte-Links-Kandidaten der Sozialdemokraten, Stefano Bonaccini der auf 51,4 Prozent kommt.

Die Wahlbeteiligung fiel in der Emilia-Romagna mit mehr als 67 Prozent fast doppelt so hoch aus wie bei der letzten Wahl. Aus der Region stammt auch die "Sardinen"-Bewegung, die gegen Hassreden von Rechts mobil macht und international für Aufsehen gesorgt hat.

Salvini hatte auf die Eroberung der einstigen Linken-Hochburg gehofft, um seinen Machtanspruch auf nationaler Ebene zu untermauern. In einer ersten Stellungnahme zum Wahlergebnis kommentierte er vor allem das schlechte Abschneiden der 5-Sterne-Bewegung, die gemeinsam mit den Sozialdemokraten in Rom regiert.

Es sei klar, dass einer der beiden Regierungspartner - sollten sich die Zahlen bestätigen- sowohl aus Emilia-Romagna als auch Kalabrien so gut wie verschwinde. Den beiden Regionen, in denen die Bewegung geboren wurde und in denen sie die Mehrheit der Stimmen hatte. Es sei also klar, dass sich nun in Rom etwas ändern werde.

Die Regionalwahlen galten als entscheidender Test für die angeschlagene Regierungskoalition. In der Tat muss die einst als Protestpartei gegründete Fünf-Sterne-Bewegung in beiden Regionen schwere Schlappen einstecken. Dennoch blieb Salvinis angesagter Erdrutschsieg aus - die Regierung in Rom kann aufatmen, vorerst.

Sozialdemokraten und Sardinen siegen

Dazu die Einschätzung unserer Korrespondentin Giorgia Orlandi: "Matteo Salvini hat hier in der Emilia-Romagna, wo er sicher zu siegen glaubte, verloren. Stattdessen hat der Kandidat der sozialdemokratischen PD mit einem deutlichen Vorsprung das Rennen gemacht. Ihm ist es außerdem gelungen, das Vertrauen und die Stimmen ehemaliger Wähler wieder zurückzugewinnen. Auch die Sardinen-Bewegung ist froh, ihren Kampf gegen die Stimmenthaltung gewonnen zu haben."

euronews
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