Sturmschäden durch "Gloria": Bauern in Spanien stehen vor dem Ruin

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Eine Woche nach dem schweren Sturm im Osten Spaniens und auf Mallorca bewerten die Reis- und Muschelbauern den Ernteausfall

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Eine Woche nach dem schweren Sturm im Osten Spaniens bewerten die Reis- und Muschelbauern im Ebrodelta den Ernteausfall.

Joan Ferrer stammt aus einer mehrerer Generationen alten Reisbauernfamilie. Noch nie haben sie erlebt, dass das Meer so viele Kilometer Land wegspülte. Sieben Hektar der Ernte wurden vom Salzwasser überflutet.

"Wie schlimm es ist, werden wir erst bei der Ernte wissen", sagt Joan. "Bevor wir nicht überprüft haben, ob der Reis wächst, können wir nicht bestimmen, ob wir einen fünfzigprozentigen oder hundertprozentigen Ernteausfall haben."

Sturm schadet Ernte und Herberge

Joans Familie betreibt inmitten der Reisfelder ein Gästehaus. Auch dieses Geschäft ist nun beeinträchtigt worden, denn wegen des Sturms hätten schon Leute abgesagt, was man natürlich nachvollziehen könne, meint er. Auch in der nächsten Woche würden einige Gäste nicht kommen. Diejenigien, die zum Beispiel an Ostern kommen wollten, hätten ebenfalls abgesagt.

Die Landwirte waren nicht die einzigen, die durch den Sturm Gloria Schäden hinnehmen mussten. Jonathan Garrigós und Lorenzo Benet sind Muschelzüchter auf Mallorca.

"Diese Ernte ist weg, wir können sie nicht ersetzen, unsere Anlagen sind völlig zerstört", klagt Jonathan. Es gebe nun eine Menge Arbeit, denn "ein Wiederaufbau auf See ist nicht mit dem auf Land zu vergleichen, dieser ist teurer und aufwändiger. Durch die schlechte Ernte und die kaputten Anlagen geht uns eine Menge Geld verloren", meint Jonathan.

50.000 Kilo Muscheln sind verloren

Der Wiederaufbau dieser gesamten Muschelzucht könnte etwa 70.000 Euro kosten - zusätzlich zu den Ernteausfällen. Jonathan schätzt, dass er rund 50.000 Kilo an Muscheln verloren hat. Es ist eine beispiellose Überflutung, doch er hat eine Ahnung, wie es dazu kommen konnte:

"Seit Jahren geht das Delta zurück. Vielleicht wegen des Mangels an Sedimenten, oder weil der Meeresspiegel wegen des Tauwetters steigt."

Folgen des Klimawandels spürbar

Reisbauer Joan erinnert sich, dass er in Brüssel protestiert habe, "weil der Fluss nicht genügend Sedimente mit sich führt. Das Delta wächst dann nicht mehr. Durch den Klimawandel steigt jedes Jahr der Meeresspiegel, das Meer gewinnt hier immer mehr an Boden."

Die Reisbauern und Muschelzüchter hoffen jetzt, dass die von dem Sturm betroffenen Menschen entschädigt werden und dass die Behörden Lösungen für den rasanten Meeresspiegelanstieg im Ebro-Delta finden.

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