Drohgebärden auf beiden Seiten vor Beginn der Nach-Brexit-Verhandlungen
Nur drei Tage nach dem britschen EU-Austritt scheinen sich die Fronten zwischen Brüssel und London verhärtet zu haben.
Premierminister Boris Johnson drohte mit einem harten Bruch nach der Brexit-Übergangsphase Ende des Jahres.
Auch EU-Chefunterhändler Michel Barnier schloss ein solches Szenario nicht aus.
Zugleich deutete er Verhandlungshärte an.
Es gehe ihm um Beständigkeit, so Barnier. Es müsse klar sein, dass es den britischen Zugang zu einem Markt von 450 Millionen Verbrauchern nicht umsonst geben werde.
Die EU sei Anhängerin des freien Handels, aber auch nicht naiv.
Johnson sagte, er wolle einen umfassenden Freihandelsvertrag ähnlich dem der EU mit Kanada schließen.
Großbritannien werde sich bei den anstehenden Gesprächen mit Brüssel aber auf keinen Fall vertraglich auf die Einhaltung von EU-Standards bei Umweltschutz, Arbeitnehmerrechten und staatlichen Beihilfen festlegen lassen.
Großbritannien werde auf diesen Feldern die höchsten Standards haben, höher als die in der EU.
Nach dem Brexit hat sich praktisch noch fast nichts geändert, weil innerhalb einer Übergangsfrist alle EU-Regeln in Großbritannien weiter gelten.
Erst am 31. Dezember ist es damit vorbei.
Bis dahin müssen die wichtigsten Fragen vertraglich geregelt sein, sonst kommt es doch noch zu einem harten Bruch.