Wo einst Drogenbaron Pablo Escobar hauste, hausen nun Dutzende Flusspferde. Ein Spaß, aber auch ein Problem.
Eine wunderbare Umgebung für die Flusspferde, viel Wasser, große Wiesen, friedlich dümpeln sie im Fluss, wedeln mit den Öhrchen, grasen, nicht überall auf der Welt geht es diesen Tieren so gut. Wir sind nicht in Afrika, wir sind in Kolumbien. Ausgerechnet in Südamerika breitet sich seit Jahren eine Flusspferdpopulation unkontrolliert aus. Schön für die Tiere, für Natur und Menschen aber eine Herausforderung.
"Die Flusspferde vermehren sich sehr schnell", erzählt die staatliche Veterinärin Gina Serna, "sie machen der Umwelt Probleme, verändern das Ökosystem in der Region Magdalena und vertreiben einheimische Tierarten."
Die Hacienda Napoles: Einst das Reich des Drogenbarons Pablo Escobar. Der ist seit 1993 tot, sein Anwesen ein Besucherpark. Und aus Escobars Privatzoo sind die Tiere entkommen. Aus vier wurden an die 80. Die Tiere sind gefährlich für die Menschen, Kinder können ihnen auf dem Schulweg begegnen.
Aber sie sind auch gut für's Geschäft. "Wir sollten sie behalten", sagt Yordan Villegas, der in einem Souvenirladen kleine Nilpferdfiguren verkauft, denn die die Tiere locken Touristen an.
Jetzt sollen die Flusspferde sterilisiert werden. So bleiben Großsäuger und Touristen glücklich. Ob die aufwendige Maßnahme ausreicht, um die Population in den Griff zu bekommen, ist aber nicht sicher.