Die Zahl der Covid-19-Fälle in Deutschland erhöht sich weiter: Es gab erste Infektionen in Hamburg und Hessen und weitere in Baden-Württemberg.
Nach den ersten Coronavirus-Infektionsfällen in Hessen und Hamburg sind am Freitag zwei weitere Erkrankte in Baden-Württemberg gemeldet worden. Damit liegt die Zahl der bestätigten Infektionen laut Robert-Koch-Institut bei 53.
Bei einem der neuen Fälle in Baden-Württemberg handle es sich um einen Mann aus dem Landkreis Ludwigsburg, der bei der sogenannten Influenza-Überwachung "herausgefischt" worden sei, teilte das Sozialministerium in Stuttgart mit. Das bedeutet, dass Proben im Labor des Landesgesundheitsamtes, die auf Influenza getestet wurden, automatisch auch auf das Coronavirus hin untersucht werden. Dies ist der erste Fall, der auf diese Art ermittelt wurde.
Beim zweiten Fall handelt es sich um einen Mann aus dem Rhein-Neckar-Kreis, der sich am Mittwochabend nach seiner Rückkehr aus dem Ski-Urlaub in Südtirol mit leichten Symptomen in der Notfallambulanz der Heidelberger Universitätsklinik vorgestellt hatte. Der Test fiel am späten Donnerstagabend positiv aus.
In Baden-Württemberg gibt es damit nun zehn Menschen, die sich mit dem neuen Virus Sars-CoV-2 infiziert haben.
Hamburg: Betroffener arbeitet in Kinder- und Jugendmedizin des UKE
Hamburg hat einen ersten Coronavirus-Fall gemeldet. Es handelt sich um einen Mitarbeiter des Universitätsklinikums in der Kinder- und Jugendmedizin, so die Gesundheitsbehörde der Hansestadt. Er wohne in Schleswig-Holstein und war gerade aus dem Italien-Urlaub zurückgekehrt.
Die betroffene Person in Hessen kommt aus dem Lahn-Dill-Kreis. Weitere Details sind noch nicht bekannt. Bei einer Pressekonferenz in Wetzlar sollen im Verlauf des Nachmittags nähere Informationen bekanntgegeben werden.
Insgesamt stieg die Zahl der in Deutschland bestätigten Infektionen innerhalb eines Tages um mehr als das Dreifache auf über 30. Allein in Nordrhein-Westfalen sollen zudem geschätzt rund 1000 Menschen in Quarantäne sein.
Der Virologe Christian Drosten geht davon aus, dass die Fallzahl in Deutschland noch stark ansteigen wird. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet frühestens im Jahr 2021 mit einem Impfstoff - warnt aber vor Panik. An diesem Freitag berät der Krisenstab der Bundesregierung über weitere Vorkehrungen gegen das neue Virus Sars-CoV-2.