Seit Ausbruch des Coronavirus sehen Deutsche mehr fern

Mehr Glotzen: Die Einschaltquoten gehen seit der langsamen Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland hoch.
Mehr Glotzen: Die Einschaltquoten gehen seit der langsamen Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland hoch. Copyright Unsplash/Glenn Carstens-Peters
Copyright Unsplash/Glenn Carstens-Peters
Von Euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Kinos, Konzertsäle und Discos bleiben leer. Dafür schalten die Menschen daheim jetzt öfter den Fernseher an. Dabei zeichnen sich zwei große Trends ab.

WERBUNG

Kinos, Konzertsäle und Discos bleiben leer. Dafür schalten die Menschen daheim jetzt öfter den Fernseher an. Dabei zeichnen sich zwei große Trends ab.

Information und Ablenkung

Mit der Ausbreitung des Coronavirus steigen auch die Einschaltquoten im deutschen Fernsehen. Das zeigen Daten von TV-Forschern. "Insbesondere die Sehdauern in der Primetime entwickeln sich im Februar und März im Vergleich zu den Vorjahresmonaten leicht überdurchschnittlich»", erklärt die Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung, Kerstin Niederauer-Kopf.

Der Anstieg ist umso auffälliger, weil der Konsum klassischen Fernsehens seit Jahren sinkt. "Dies kann darauf hindeuten, dass sich die Menschen abends aufgrund der aktuellen Situation derzeit mehr Zuhause aufhalten." Davon profitierten insbesondere Privatsender mit starken Unterhaltungssendungen.

Es sei allerdings nicht nur Ablenkung gefragt, schilderte die Expertin. Die Fernsehforscher beobachteten auch steigendes Interesse an Informations-, Nachrichtensendungen und Talkshows. "Sender mit gelernt hoher Nachrichtenkompetenz, wie beispielsweise die Sender von ARD und ZDF, daneben Welt und n-tv profitieren überdurchschnittlich vom gestiegenen Informationsbedürfnis."

Coronavirus wirkt gegen Trend der letzten Jahre

Das gelte sowohl im Gesamtpublikum, als auch in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Der langjährige Trend, dass der Konsum von linearem Fernsehen - also von Sendungen auf ihrem festen Programmplatz - seit Jahren abnehme, sei im Frühjahr 2020 beim Gesamtpublikum zum Stillstand gekommen, so Niederauer-Kopf. "

Im Februar lag die durchschnittliche Sehdauer in dieser Zielgruppe bei 228 Minuten am Tag – zwei Minuten mehr als im Februar 2019. Dieser Trend scheint sich im März fortzusetzen."

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Was ist eine Pandemie? Und was bedeutet sie für uns?

Neustadt (Dosse) stellt 2.250 Menschen unter Quarantäne

Kann sich Italiens Tourismus vom Corona-Schock erholen?