Ausgangssperre: In Österreich Strafen von bis zu 3.600 Euro

A police officer controls a man in Paris on March 19, 2020. (Photo by PHILIPPE LOPEZ / AFP)
A police officer controls a man in Paris on March 19, 2020. (Photo by PHILIPPE LOPEZ / AFP) Copyright PHILIPPE LOPEZ/AFP or licensors
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Von Marta Rodriguez MartinezAndrea Büring
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Welche europäischen Länder erheben die höchsten Geldbußen, falls die Ausgangssperre gebrochen wird? Wo droht sogar eine Gefängnisstrafe?

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Belgien war bisher das letzte europäische Land, das angesichts der Gefahr durch das Coronavirus eine Ausgangssperre verhängt hat. Bei Missachtung wird man dort wie auch in Frankreich, Italien, Österreich und Spanien zur Kasse gebeten. Wo sind die Strafen am höchsten? Wo droht sogar Gefängnis?

Österreich: rund 1.800 Infizierte

Am drastischsten fallen die Geldstrafen in der Alpenrepublik aus. Dort gelten die höchsten Sanktionen, sollte die Ausgangssperre gebrochen werden. Die Strafe kann bis zu 3.600 Euro betragen. Ist man in einer Gruppe unterwegs, drohen Verwaltungsstrafen von 2.180 Euro.

Raus darf nur, wer einkaufen geht, zur Arbeit fährt, anderen Menschen hilft oder allein frische Luft schnappt - in dringenden Fällen auch mit den Menschen, mit denen man zusammenlebt. Wie in Israel überwacht die Regierung Smartphones, um Ansteckungswege nachzuzeichnen.

Belgien: knapp 2.000 Infizierte

Beschlossen wurden die Maßnahmen am Dienstag, in Kraft getreten sind sie am Mittwochmittag: Das Haus verlassen darf nur, wer zur Notaufnahme oder zum Arzt fährt, wer Angehörigen hilft oder zur Arbeit geht. Verstößt man gegen die Regeln und wird erwischt, muss man zwischen 26 und 500 Euro zahlen oder bekommt eine Gefängnisstrafe von einer Woche bis zu drei Monaten.

Frankreich: rund 9.000 Infizierte

Präsident Emmanuel Macron begründete die Reisebeschränkungen in einer Rede am Montagabend so:

Wie befinden uns im Krieg.
Emmanuel Macron
französischer Präsident

Das ganze Land ist seit Dienstagmittag 12 Uhr in Quarantäne. Deren Einhaltung sollen rund 100.000 Polizeibeamte überwachen. Einzige Ausnahmen sind Einkäufe, Arztbesuche, Joggen sowie der Weg zu einer Arbeit, die nicht von zu Hause durchgeführt werden kann. Dafür braucht man ein selbst ausgefülltes Attest und einen Ausweis, sonst drohen Bußgelder um die 135 Euro. Die französischen Behörden schließen mehr und mehr Strände und kontrollieren den Zugang zu den Bergen.

Spanien: rund 15.000 Infizierte

Sicherheitskräfte haben damit begonnen, bei Verletzung der Ausgangssperre die ersten Geldstrafen zu verhängen. Das Land hat am vergangenen Freitag den Notstand erklärt. Die Beschränkungen ähneln jenen in Frankreich.

Die Sanktionen reichen von 100 Euro bis zu einem Jahr Gefängnis.

Italien: rund 35.700 Infizierte

Italien ist das erste europäische Land, das vom Coronavirus getroffen wurde. Es hat daher auch als erstes Bewegungsfreiheit der Menschen eingeschränkt, um die Ausbreitung des Epidemie einzudämmen.

Zuletzt stieg die Zahl der Personen stark an, die wegen Nichteinhaltung zur Kasse gebeten wurden. Allein am Montag waren es 7.890 Menschen. Wie in Frankreich ist es In Italien notwendig, ein Dokument mitzuführen.

Diejenigen, die gegen die Einschränkungen verstoßen, riskieren eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Monaten oder eine Geldstrafe von bis zu 206 Euro.

Weitere Quellen • Quelle: Johns Hopkins University & Medecine

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