Covid-19 und der Schwarze Tod: "Die Menschen tragen ihre Sorgen und Ängste hierher"

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Von Johannes Pleschberger
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An Wiens barocker Pestsäule legen Menschen Blumen, Gebetswünsche und Kinderzeichnungen nieder und stecken Kerzen an.

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Wegen der Coronakrise ist die Pestsäule in der Wiener Innenstadt nun ein Pilgerort. Besorgte Bürger hinterlassen Kerzen, Gebete und Kinderzeichnungen am Sockel.

“Dass die Welt besser wird und dass diese Krise bald vorbei ist. Es gibt immer einen Grund eine Kerze aufzustellen“, meint eine ältere Dame.

Die barocke Säule stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist ein Symbol für die Vertreibung der Pest. Ein Symbol, das jetzt wiederbelebt wurde.

“Die Menschen tragen ihre Sorgen und Ängste hierher, sie wollen ihre Sorgen ausdrücken, und ich glaube es ist gut, dass es solche Orte gibt. Es ist ein Ort, an dem an eine andere schwierige Zeit erinnert wird“, erläutert Elena Holzhausen, Kunsthistorikerin der Erzdiözese Wien.

Seit dem 14. Jahrhundert war der schwarze Tod regelmäßiger Besucher in der österreichischen Hauptstadt, mit schwerwiegenden Folgen. Während der letzten Epidemie im Jahr 1713 ergriff die Stadt schließlich strenge Maßnahmen: Quarantänezonen, Kontrollorgane und eigene Pestspitäler. Maßnahmen, die sich bezahlt machten.

Die Pestsäule zeigt den Glauben in Form einer jungen Frau mit Kreuz, die zusammen mit einem Engel die alte Pestfrau hinunterstößt – also der Sieg des Glaubens über die Pest. Und auch jetzt in der Coronakrise schenkt dieser Glaube vielen Menschen Hoffnung.“

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