Die Corrida ist nicht nur ein Brauch, sondern auch ein Industriezweig, der nun wegen Covid-19 auf der Kippe steht. Landwirte, die viel Geld in die Aufzucht von Kampfstieren gesteckt haben, befürchten den Bankrott.
**Mit der Absage der traditionellen Stierhatz von Pamplona ist es amtlich, die großen Arenen Spaniens bleiben leer, die diesjährige Stierkampf-Saison fällt aus.
**
Die Corrida ist nicht nur ein Brauch, sondern auch ein Industriezweig, der nun wegen Covid-19 auf der Kippe steht. Landwirte, die viel Geld in die Aufzucht von Kampfstieren gesteckt haben, befürchten den Bankrott und fordern staatliche Hilfe.
Victorino Martín ist Präsident der Stiftung Fundación Toro de Lidia, die die Interessen der Kampfstierzüchter vertritt.
Erhalt der Arbeitsplätze
"Wir haben lediglich um dieselbe Unterstützung gebeten wie alle anderen Kulturveranstaltungen in Spanien und Europa. Alle Veranstaltungsorganisatoren versichern ihre Events gegen jeden nur erdenklichen Schaden. Aber ein grundlegendes Ereignis wie dieses, deckt keine Versicherung."
Als Begründung für ihre Schadensforderung an die Regierung nennt die Branche den historischen und kulturellen Wert ihrer Tätigkeit. Das wiederum bringt Tierschützer auf die Palme, für die der Stierkampf nichts anderes als Tierquälerei ist.
Die Direktorin von AnimaNaturalis Aïda Gascón Bosch sagt: "In Spanien und auf der ganzen Welt sollten alle öffentlichen Hilfen, alle Anstrengungen, alle Gelder der Regierung in das Gesundheitswesen fließen, in die Beschäftigung, den Erhalt der Arbeitsplätze, um kleinen und mittleren Unternehmen, Selbstständigen und einkommensschwachen Familien zu helfen.
Man sei mit dem spanischen Kulturministerium im Gespräch heißt es seitens der einflussreichen Fundación Toro de Lidia. Es gehe darum, das Überleben vieler Betriebe und ihrer Angestellten zu retten.
Vertreter der Organisation AnimaNaturalis denken lieber an das Wohl der Tiere. Mehr als 1.200 Stieren seien durch die Absage der Kämpfe zumindest dem qualvollen Tod in der Arena entkommen.