State of the Union: 8. Mai und das Virus, der Kampf um einen Impfstoff

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Copyright Markus Schreiber/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Stefan Grobe
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In dieser Ausgabe unseres europäischen Wochenend-Magazins: der 75.Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa zu Zeiten des Coronavirus sowie der Kampf der internationalen Gemeinschaft (außer Trump und Putin) um einen Impfstoff. Dazu ein Interview mit Harvard-Professor Ashish Jha.

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Die Woche endete mit der Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor genau 75 Jahren.

Zuvor beherrschte weiter die Coronavirus-Krise die Aktualität in Europa. Zwei Dinge ragten diese Woche heraus, die von ersten Lockerungen der Zwangsmaßnahmen in einigen Ländern geprägt war: 

Zum einen die Konjunkturprognosen der EU-Kommission für die 27 Mitgliedstaaten, die für den Rest des Jahres eine Katastrophe erwarten lassen.

Zum anderen die von Brüssel einberufene virtuelle Geberkonkonferenz, die für die weitere Arbeit an einem Impfstoff mehr als sieben Milliarden Euro zusammenbrachte.

Dazu führte Moderato Stefan Grobe das folgende Interview mit Professor Ashish Jha, Direktor des Harvard-Forschungsinstituts für weltweite Gesundheit.

Euronews: Bei der Geberkonferenz sagte Premierminister Boris Johnson, dass je mehr wir zusammenarbeiten, desto eher haben die Wissenschaftler Erfolg bei der Massenproduktion eines Impfstoffes.

Mit all dieser internationalen Zusammenarbeit, wann können wir mit diesem Imfstoff rechnen, der allen Menschen zugute kommt?

Jha: Das ist eine sehr gute Frage, und die Antwort ist, wir wissen es nicht mit Sicherheit, denn wir haben noch nie einen Coronavirus-Impfstoff entwickelt, der an Menschen getestet worden wäre. Es ist eine gigantische Herausforderung.

Aber es gibt eine noch nie da gewesene Forschungsaktivität, und deswegen denke ich, dass es gute Chancen gibt, im nächsten Jahr einen Impfstoff zu haben.

Euronews: Vor welchen Herausforderungen stehen Regierungen und Wissenschaftler?

Jha: Wir tun derzeit viele, viele, viele Dinge. Eine wissenschaftliche Herausforderung ist sicherzustellen, dass der Impstoff sicher ist. Denn derezit arbeiten wir unter einem solchen Hochdruck, dass wir einige Schritte überspringen, die wir zur Sicherheit normalerweise tun. Natürlich wäre es eine Tragödie, wenn wir einen Impfstoff entwickelten, der am Ende schädlich wäre.

Die große Herausforderung für Regierungen ist es, die nötigen finanziellen Mittel bereitzustellen, um den Impfstoff massenhaft zu produzieren und zu verteilen.

Euronews: Es gibt immer noch viele Dinge, die wir über das Virus nicht wissen. Etwa warum einige Länder besonders stark betroffen sind und andere, manchmal sogar Nachbarstaaten, sehr viel weniger.

Beispiel gibt es weltweit. Was sind die Gründe dafür?

Jha: Wir sind immer noch in einem frühen Stadium. Wenn die Pandemie 18 Monate dauert, sind wir jetzt im vierten oder fünften Monat.

Ich habe keinen Grund anzunehmen, dass in sechs oder zwölf Monaten die Länder, die bis jetzt ausgespart wurden, dann immer noch ausgespart sein werden.

Die Ungleichheit bei der Ausbreitung hat viele Ursachen. Wir wissen, dass einige Super-Ansteckungen, die sehr eigentümlich verlaufen, große Ausbreitungen verursachen können.

Es ist also möglich, dass der Iran einige diese Super-Ansteckungen erlebt hat und sein Nachbar Irak nicht.

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Ebenso ist es wahrscheinlich, dass der Iran wesentlich mehr Ansteckungsfälle aus China hatte als der Irak. Das sind also zwei Nachbarstaaten, die sehr unterschiedliche Erfahrungen haben.

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