London: Pendler ohne Maske und Mindestabstand

In der britischen Hauptstadt London werden die öffentlichen Verkehrsmittel normalerweise von Millionen Menschen benutzt, um zur Arbeit zu gelangen. Zumindest vor der Coronaviruspandemie war das so. Wie soll das nun nach den Lockerungen gehen? Wo früher die Menschen dicht gedrängt in U-bahnwagen standen, sind jetzt zwei Meter Mindestabstand vorgeschrieben, Maske lediglich erwünscht.
Russell Jackson von AECOM meint: "Es wird mehr Kontrollen geben. Kontrollen, dass die Menschen in der Schlange den Abstand einhalten. Wir werden auch kontrollieren, dass sich wirklich nur Personen auf dem Bahnsteig aufhalten, die den entsprechenden Zug nehmen und eine Fahrkarte vorweisen können. und dass niemand nur so dort herumhängt."
Euronewskorrespondentin Victoria Smith ist vor Ort in London. Sie sagt: "Die Regierung rät, mit dem Auto zu fahren. Doch die Innenstadt-Maut kostet jetzt mehr als vor dem Lockdown. Viele können das nicht zahlen, müssen die Öffentlichen nehmen. Der Ruf nach einer Maskenpflicht wird lauter."
Mick Cash von der Eisenbahnergewerkschaft (National Union of Rail, Maritime and Transport Workers) erklärt: "Bei uns hier bei der Bahn ist es so: Wenn Sie für den Eurostar arbeiten, müssen Sie eine Maske tragen. Und auch die Zuggäste müssen Maske tragen. Sobald Sie in London ankommen, können Sie Ihre Maske in den Mülleimer werfen."
28 Londoner Busfahrer sind am Coronavirus gestorben. Ein Mindestabstand kann in den Bussen nicht eingehalten werden. Eine junge Pendlerin beruhigt sich und sagt, die meisten trügen ja dann doch eine Maske.
Die Regierung rät auch zum Fahrrad. Schwierig nur, da viele der Fahrradwege erst gebaut werden müssen.
Keine Maskenpflicht, Mindestabstand zwar vorgeschrieben, doch nicht eingehalten, Innenstadt-Maut hochgefahren, Fahrradwege in schlechtem Zustand oder nicht vorhanden - so sieht also die Lage in London aus.