Spanien: Covid-Massentest für 130.000

Torrejon de Ardoz, Spanien: Schlangestehen für den Massentest
Torrejon de Ardoz, Spanien: Schlangestehen für den Massentest Copyright AP Photo/Manu Fernandez
Von Juan Carlos de Santos, su
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In Torrejon de Ardoz in der Region Madrid können sich 130.000 Einwohner auf das Coronavirus testen lassen – das ist die gesamte Bevölkerung. Die Gemeinde war einer der ersten Covid-19-Hotspots in Spanien

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Wenn irgendeine Aktion das Prädikat “Massentest” verdient, dann diese: In Torrejon de Ardoz in der Region Madrid können sich 130.000 Einwohner auf das Coronavirus testen lassen – das ist die gesamte Bevölkerung. Die Gemeinde war einer der ersten Covid-19-Hotspots in Spanien. Jetzt wird gestestet, statt gefeiert: Die Aktion wird aus dem Budget für Stadtfeste bezahlt.

"Covid ist ein größeres Problem als Festtage und ich meine, so ist das Geld viel sinnvoller ausgegeben. An einem Jahr ohne Festivals stirbt keiner", so ein Bewohner.

Aber Tests lösen nicht alles, das wissen die Einheimischen auch.

"Es ist eine gute Initiative, um lokale Statistiken zu bekommen, es ist immer gut, das zu wissen", sagt eine Passantin.

"Am sichersten ist, Abstand zu halten und Verantwortung zu übernehmen", eine andere.

VIELE KOMMEN, UM ZU HÖREN, DASS SIE COVID-19 SCHON HATTEN

Viele Teilnehmer hoffen, dass der Test zeigt, dass sie bereits Covid-19 hatten.

“Die sollen mir wenigstens sagen, dass ich das schon hatte.... Wenn nicht, , hoffe ich, dass es nicht zurckkommt", sagt eine Testteilnehmerin.

Und – wenn nicht hier, wo sonst – der Massentest ist so organisiert, dass sich nicht ausgerechnet hier Leute anstecken. Nach alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen kommen die Menschen zu bestimmten Uhrzeiten dran, Schutzmaske und Abstandsregeln Ehrensache.

Pepa Soriano, Projektleiterin:

“Wenn sie ankommen, wird der Bluttest durchgeführt. Sie erhalten eine Kennzahl ihrer Probe und können das Ergebnis im Internet nachschauen."

Aber die Studie ist nicht unumstritten. Obwohl die Regionalregierung von Madrid den Tests zugestimmt hat, will die spanische Regierung, dass die Stadt – bei Strafandrohung – die landesweit einheitliche Diagnose-Strategie respektiert. Hintergrund: Die - rechtsgerichtete - Regionaleregierung argwöhnt, die - linke - Regierung von Pedro Sánchez verzögere das Ende der Covid-Sperre in Madrid und Umgebung durch "politische" Entscheidungen und nicht "gesundheitsorientierte" ("Ouest France"). Spanien hat mehr als 27.000 Pandemie-Opfer zu beklagen.

Juan Carlos dos Santos, Euronews:

“Dieser Massentest ist nur der erste hier in der Region Madrid, zehn weitere Kommunen haben die Regionalverwaltung bereits gebeten, diese Art von Tests durchführen zu können. Die Bürger erfahren die Ergebnisse innerhalb von 24 oder 48 Stunden, die Auswertung gibt’s eine Woche später.”

Juan Carlos dos Santos, su

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