In Russland hat der Mordprozess gegen den bekannten Historiker Oleg Sokolow begonnen. Sokolow wird vorgeworfen, seine Geliebte erschossen und zerstückelt zu haben. Er hat bereits gestanden.
In St. Petersburg hat der Mord-Prozess gegen den bekannten Historiker Oleg Sokolow (63) begonnen.
Der Napoleon-Experte hat bereits gestanden, vergangenen November seine 39 Jahre jüngere Geliebte Anastassija Jeschtschenko erschossen und im Anschluss zerstückelt zu haben.
Der Prozess wurde kurz nach dem Beginn auf kommenden Montag vertagt. Sokolows Anwalt Alexander Potschujew wollte erst noch neues Beweismaterial sichten, wie er sagte.
Gegenüber Journalisten sagte Potschujew : "Es gibt keine Probleme mit der Anklage. Der Historiker Sokolow hat gestanden, ein Schuldgeständnis unterzeichnet und er bereut die Tat. Er hat versucht, die Folgen der Tragödie zu mildern. Gleichzeitig haben die Strafverfolger es allerdings versäumt, sowohl die Rolle Dritter als auch die des Opfers der Tragödie zu betrachten."
Kurz nach der Tat war Sokolow festgenommen worden, als er die verpackten Überreste Jeschtschenkos in den Fluss Moika warf.
Dabei stürzte er selbst ins Wasser und wurde von Polizisten gerettet. In seinem Rucksack fanden sie die Hände des Opfers.
Der Prozess hat eine Debatte über häusliche Gewalt in Russland losgetreten. 2017 hatte Präsident Wladimir Putin ein Gesetz unterzeichnet, durch das häusliche Gewalt weniger hart bestraft wird als zuvor.
Und es gibt Forderungen, in einem weiteren Fall gegen Sokolow zu ermitteln: 2008 war er von einer anderen Studentin wegen schwerer Misshandlung angezeigt worden, ohne dass dies vor Gericht gekommen wäre.
Die Ermittler haben versprochen, diesem Fall jetzt nachzugehen. Sokolow selbst wird von mehreren Studenten und Studentinnen ein aggressives Verhalten vorgeworfen. Die Universitätsleitung habe dies aber absichtlich unter den Teppich gekehrt.