"Ziemlich verrückt" - Élysée-Palast weist Gerüchte um Macron zurück

Emmanuel Macron im Élyséepalast
Emmanuel Macron im Élyséepalast Copyright Yoan Valat/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit Le Figaro
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Eine Regierungssprecherin dementierte einen Bericht der französischen Tageszeitung "Le Figaro" über Rücktrittsgedanken Emmanuel Macrons. Das Blatt berief sich auf einen Teilnehmer einer Videokonferenz.

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Das Umfeld von Emmanuel Macron hat Medienberichte über einen möglichen Rücktritt des französischen Präsidenten zurückgewiesen.

Die französische Zeitung "Le Figaro" hatte unter Berufung auf Teilnehmer einer Videokonferenz geschrieben, Macron habe bei dieser Konferenz die Möglichkeit eines Rücktritts geäußert, um dadurch eine vorgezogene Präsidentenwahl einzuleiten. Die etatmäßige nächste Wahl ist erst für 2022 anberaumt.

Aus Macrons Umfeld hieß es dagegen nach "Figaro"-Angaben, der Präsident habe nie an einer derartigen Konferenz teilgenommen.

Im französischen Sender France Info legte Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye nach: "Ich muss zugeben, dass es ziemlich verrückt ist, sich einen Rücktritt des Präsidenten der Republik vorzustellen."

Dies würde "dem Geist unserer Institutionen völlig zuwiderlaufen" und wäre auch "ziemlich weit von der Figur Emmanuel Macrons entfernt, der eher jemand ist, der es mit Krisen und schwierigen Situationen aufnimmt," sagte Ndiaye.

TV-Ansprache am Sonntag

Macron will sich am Sonntagabend mit einer Fernsehansprache an die Französinnen und Franzosen wenden. Erwartet wird, dass es dabei um die Überwindung der Corona-Krise und des schweren Wirtschaftseinbruchs im Land geht.

Zuletzt war wiederholt auch darüber spekuliert worden, dass Macron seinen Premierminister Édouard Philippe austauschen könnte.

Frankreich steht vor wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Die OECD hat dem Land gerade eine tiefe Rezession prohezeit. Zudem leidet Frankreich stärker als viele andere europäische Nationen unter der Coronakrise.

Die Zahl der Covid-19-Toten (29.300) ist laut der Johns-Hopkins-Universität mittlerweile höher als im Nachbarland Spanien (27.100) und nähert sich bedrohlich der Marke von 30.000 Todesfällen.

Noch höhere Zahlen verzeichnen in Europa nur Großbritannien (41.300) und Italien (34.100). In Deutschland liegt die Zahl der Todesopfer bei 8.773 (Stand 11.06.2020, 21:00 MEZ). In Österreich sind 674 Covid-19-Todesopfer registriert, in der Schweiz 1937.

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