Denkmalschutz à la London: Winston Churchill hinter Sperrholz

Abgeschottete Churchill-Statue in London
Abgeschottete Churchill-Statue in London Copyright Matt Dunham/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit AP
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Die Statue war bereits vor wenigen Tagen mit dem Schriftzug "War ein Rassist" beschmiert worden. Jetzt rechnet London mit neuen Anti-Rassismus-Protesten, und möglicherweise auch mit Gegenaktionen von Rechtsextremisten.

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London geht auf Nummer sicher: Weil neue Anti-Rassimus-Proteste erwartet werden, sind kurzerhand eine Statue des ehemaligen Premierministers Winston Churchill und ein nahe gelegenes Kriegsdenkmal mit Sperrholzplatten abgeschottet worden.

Das Churchill-Abbild war vor wenigen Tagen mit dem Schriftzug "War ein Rassist" beschmiert worden. Rechtsextreme Gruppen kündigten an, die Denkmäler "schützen" zu wollen.

Premierminister Boris Johnson, der Churchill nach der Schändung des Denkmals als Helden bezeichnete, äußerte sich bestürzt, dass die Statue ins Visier von Vandalen geraten ist. Dies sei absurd und beschämend.

Johnson beklagte in einem TV-Interview konkret: _"Eine winzige Minderheit, oder leider sogar eine wachsende Minderheit, hat die Demonstrationen gekapert, und sie als Vorwand benutzt, um die Polizei anzugreifen, Gewalt zu verursachen und öffentliches Eigentum zu beschädigen."
_

Ähnlich äußerte er sich über Twitter:

Sorge vor Aktionen von Rechtsextremen

Die Black Lives Matter Bewegung hat einen für diesen Samstag in London geplanten Protestmarsch abgesagt, weil sie Störungen durch rechtsextreme Gruppen befürchtet.

Andere Anti-Rassismus-Demonstrationen und Aktionen von Rechtsextremisten könnten aber nach Einschätzung der Londoner Behörden stattfinden.

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan richtete einen Appell an die Bewohner der Haupstadt: "Wir sind bestrebt, jegliche Gewalt, jeglichen Vandalismus und jegliche Unordnung zu vermeiden. Und deshalb möchte ich alle, die sich für Black Lives Matter" einsetzen, ermutigen, zu Hause zu bleiben und andere Wege zu finden, sich Gehör zu verschaffen."

Khan sorgte sich auch über die Gefahr durch weitere Coronavirus-Infektionen als Begleiterscheinung von Demonstrationen und anderen Protestformen.

Nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd ist die Bewegung aus den USA auch nach Großbritannien und andere europäische Länder übergeschwappt.

Ins Visier der Aktivisten sind auch Skulpturen von Persönlichkeiten geraten, die in den Sklavenhandel verwickelt waren.

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