Abstimmung in Corona-Zeiten: Traut sich Frankreich zur Kommunalwahl?

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Von Guillaume Petit
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In Frankreich findet am Sonntag die zweite Runde der Kommunalwahlen statt. Wird die Wahlbeteiligung so niedrig sein wie in der ersten Runde?

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In Frankreich wird am Sonntag in vielen Gemeinden ein neuer Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin gewählt. Die erste Runde der Kommunalwahl fand am 15. März statt, die zweite war ursprünglich für eine Woche später geplant, wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben.

Bei der ersten Runde wurde die Regierung von der Pandemie überrascht, die Mitte März auf ihren Höhepunkt zulief. Es gab viel Kritik. Jetzt will man vorbereitet sein. "In jedem Wahllokal müssen der Wahlleiter und die Beisitzer chirurgische Masken tragen", erklärt Aurélien Javel, Wahlorganisator bei der Stadtverwaltung von Saint-Genis-Laval in der Nähe von Lyon in Ostfrankreich. Außerdem werde ihnen ein Augenschutz zur Verfügung gestellt und es gäbe ausreichend Desinfektionsgel. Javel: "Wir hatten das Problem, dass einige Beisitzer und Wahlleiter älter oder krank sind, also mussten wir Ersatz finden."

Keine Tuchfühlung: Wahlkampf in Corona-Zeiten

Auch der Wahlkampf musste angepasst werden. Mit dem Ende der strengen Kontaktbeschränkungen kann er auch wieder draußen stattfinden - wenn auch unter anderen Bedinungen, wie Pierre-Yves Roussel erklärt, der in Saint-Genis-Laval Wahlkampf für eine grüne Bürgerliste macht: "Wir sind hier, aber wir geben keine Flyer aus", sagt er. 

"Wir sind kleinere Gruppen, halten uns an die Abstandsregeln, haben Masken", erklärt Marylène Millet, die ebenfalls für eine Bürgerliste antritt.

Geringe Wahlbeteiligung bei 1. Runde: Pandemie schreckte Wähler offensichtlich ab

Dazu euronews-Reporter Guillaume Petit: "Öffentliche Versammlungen sind nur mit sehr begrenzter Teilnehmerzahl erlaubt, also weichen die Kandidaten auf die sozialen Netzwerke aus oder machen wie hier auf diesem Markt Wahlkampf, um die Wähler an die Urnen zu bewegen, denn eine Rekord-Enthaltung wie bei der ersten Runde soll unbedingt verhindert werden."

Die Wahlbeteiligung lag bei nur knapp 45 Prozent, in den Corona-Risikogebieten sogar bei weniger als 25 Prozent. 

Gewählt wird am Sonntag in vielen großen Städten des Landes wie Lyon und Paris. JedeR dritte WählerIn ist dazu aufgerufen, noch einmal zu wählen. Eine zweite Runde ist bei Kommunalwahlen in Frankreich in den Gemeinden nötig, in denen keinE KandidatIn beim ersten Wahlgang die absolute Mehrheit geholt hat.

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