Russland: Massenproteste nach Festnahme Sergej Furgals

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Von Euronews mit dpa
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Nach der Festnahme des russischen Gouverneurs der Region Chabarowsk, Sergej Furgal, sind Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen.

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Nach der Festnahme des russischen Gouverneurs der Region Chabarowsk, Sergej Furgal, sind Zehntausende auf die Straße gegangen. Allein in der Großstadt Chabarowsk waren es lokalen Medien zufolge die größten Protesten seit Jahren.

Die Menschen protestierten gegen das Vorgehen der Behörden in Moskau und forderten auch den Rücktritt von Präsident Wladimir Putin.

"Wir haben ihn gewählt, und es liegt an uns, über ihn zu urteilen", sagt ein Demonstrant. "Wir unterstützen Furgal und verstehen nicht, warum er nach Moskau gebracht wurde."

Eine Frau betont, sie wolle, dass er Gouverneur bleibe. "Nichts an den Spekulationen über seine Beteiligung an den Morden ist bewiesen. Wir unterstützen Furgal und fordern seine Freilassung."

Kritik: Zu viel Einfluss durch Moskau

Medienberichten zufolge sammelten die Demonstranten Unterschriften für die Freilassung des beliebten Gouverneurs. Sie kritisierten auch die Einflussnahme des Machtapparats im gut acht Flugstunden entfernten Moskau auf die Region, die mehr nicht weit von China entfernt liegt.

Die Ermittler werfen dem 50 Jahre alten Gouverneur vor, den Mord an zwei Geschäftsmännern in Auftrag gegeben zu haben. In einem dritten Fall soll es beim Mordversuch geblieben sein. Der Politiker wurde am Freitag in Untersuchungshaft genommen. Er bestritt alle Vorwürfe.

Vor allem Furgals liberaldemokratische Partei LDPR des Ultranationalisten Wladimir Schirinowskis sieht ein politisches Vorgehen gegen den Politiker. Furgal hatte den Kandidaten der Kremlpartei Geeintes Russland bei der Wahl 2018 besiegt. In der Vergangenheit gab es immer wieder Prozesse gegen ranghohe Staatsbeamte, auch gegen Mitglieder der Kremlpartei.

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