Berlin und Moskau einig gegen US-Drohungen zu Nordstream 2

Überschattet von Meinungsverschiedenheiten war das Treffen des russischen Außenministers mit seinem deutschen Amtskollegen Heiko Maas in Moskau. Bei den Ermittlungen zum Mord im Tiergarten in Berlin werfen sich beide Staaten gegenseitig mangelnde Kooperation vor.
Auf Twitter gab der deutsche Außenamtschef unumwunden zu, dass der Vorwurf an staatliche Stellen in Russland, den Mord in Auftrag gegeben zu haben, das Verhältnis belastet.
Schon vor dem Abflug in die russische Hauptstadt hatte Heiko Maas erklärt, dass man "bei Klärungsbedarf am besten das offene Wort" suche - und dass er deshalb nach Moskau reise.
Einigkeit zu Nordstream 2 - gegen Drohungen der USA
Einig dagegen sind sich die deutsche und die russische Regierung bei der Ostsee-Pipeline Nordstream 2. Maas antwortete bei der Pressekonferenz in Moskau auf die Drohungen der USA.
"Dennoch müssen wir ganz klar festhalten, dass Sanktionen zwischen Partnern definitiv der falsche Weg sind. Und letztlich bleibt es unsere souveräne Entscheidung, woher wir unsere Energie beziehen. Kein Staat hat das Recht Europas Energiepolitik mit Drohungen zu diktieren und das wird auch nicht gelingen", erklärte der deutsche Außenminister.
Wegen der Sanktionsdrohungen aus Washington hat der am Projekt beteiligte Energieversorger Uniper in einem Risikobericht davor gewarnt, dass Nordstream 2 scheitern könnte. Sergei Lawrow sieht das ganz anders: das Projekt werde in absehbarer Zeit abgeschlossen - und Washington solle sich nicht überall einmischen.