Thunberg trifft Merkel zu Klimagesprächen - FFF-Basis kritisiert Besuch

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg ist in Berlin - genau zwei Jahre nach dem Beginn ihres Klimaprotests. Am Vormittag wurden sie und drei Mitstreiterinnen von Bundeskanzlerin Angela Merkel empfangen.
Mit dabei haben die Aktivistinnen eine klare Botschaft: es muss endlich gehandelt werden. In einem Guardian-Beitrag hatten sie geschrieben, noch immer werde die Klimakrise von der Politik geleugnet.
Deutschland, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, müsse sich der Klimanotlage stellen. Allerdings: Der Wille zum Wandel sei nirgends in Sicht. Merkel hatte am Mittwoch gesagt, Deutschland sei durch die Corona-Krise näher an die Klimaziele für 2020 gerückt.
Wegen der Pandemie ist der Treibhausgas-Ausstoß zurückgegangen. Um wie viel, ist noch unklar. Allerdings werde das Ziel, 40 Prozent weniger Emissionen auszustoßen als 1990, dieses Jahr noch erreicht, heißt es im Klimaschutzbericht der Regierung, der am Mittwoch vorgestellt wurde.
Im Februar war die Regierung noch sicher, dass Deutschland seine Klimaschutzziele für 2020 verpasst. Und ohne Corona wäre das wohl auch der Fall gewesen.
Der Thunberg-Besuch in Berlin stieß unterdessen bei einigen Mitgliedern der Organisation Fridays For Future auf Kritik.
Man fühle sich überrannt, sagte der Frankfurter Klimaaktivist Konstantin Nimmerfroh der taz. Auch der offene Brief, den Thunberg gemeinsam mit der Deutschen Luisa Neubauer sowie Anuna de Wever van der Heyden und Adélaïde Charlier aus Belgien verfasst hatte und den sie Merkel überreichten, sei nicht mit der FFF-Basis abgesprochen gewesen.
Eine weitere Aktivistin sagte laut der taz, "es ist kein Erfolg, mit Frau Merkel zusammenzusitzen." Die Koalition habe schließlich in den vergangenen Jahren "nicht annähernd etwas gemacht, das uns dem 1,5-Grad-Ziel näher bringt."