Großdemo in Belarus: Tichanowskaja ruft zur Teilnahme auf

Frauendemo in Minsk am 5.9.2020
Frauendemo in Minsk am 5.9.2020 Copyright AP Photo
Von Euronews mit dpa
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Sie sei offen für alle Seiten und werde sich auch dem Kontakt zu Russland nicht verschließen, sagt Oppositionspolitikerin Tichanowskaja. Bislang habe Moskau sie jedoch nicht kontaktiert.

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Kurz vor einer neuen Großdemonstration an diesem Sonntag in Minsk hat die führende belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja die Menschen dazu aufgerufen, am sogenannten "Marsch der Einheit" teilzunehmen.

Bei einer Video-Live-Schalte am Samstag auf Youtube betonte Tichanowskaja, ,die Opposition werde ihren Weg fortsetzen und auf Dialog mit Lukaschenko beharren. Nur eine "transparente und faire Wahl" könne das Land "aus der politischen Krise" führen.

Sie sei auf die eine oder andere Weise von führenden Persönlichkeiten aus Europa, den USA und Kanada kontaktiert worden. Sie alle hätten angerufen und ihre Unterstützung für das belarussische Volk zum Ausdruck gebracht.

Sie sei offen für alle Seiten und werde sich auch dem Kontakt zu Russland nicht verschließen. Bislang habe Moskau sie jedoch nicht kontaktiert.

Weitere Oppositionelle verlässt Belarus

Unterdessen wurde bekannt, dass auch Tichanowskajas Vertraute, die prominente Oppositionelle Olga Kowalkowa, Belarus verlassen musste und ins Nachbarland Polen ausgereist ist. Sie sei von den belarussischen Behörden dazu gedrängt worden, sagte Kowalkowa bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Warschau mit dem Michal Dworczyk, dem Kabinettschef des polnischen Ministerpräsidenten. 

Mateusz Morawiecki will Swetlana Tichanowskaja am kommenden Mittwoch zu Gesprächen in Warschau empfangen.

5.000 Frauen in Minsk

Bereits am Samstag hatten Tausende Frauen in Minsk gegen Präsident Lukaschenko demonstriert. Berichten zufolge waren mindestens 5000 Frauen unterwegs. Viele trugen Blumen bei sich und bildeten Menschenketten. Am Abend sammelten sich wieder zahlreiche Menschen in den Stadtzentren, die Aktionen blieben weiter friedlich. Es gab keine Festnahmen, die Polizei beobachtete das Vorgehen jedoch genau.

Trotz eines Demonstrationsverbots wollten sich auch an diesem Sonntag wieder Tausende wieder für den "Marsch der Einheit" in Minsk versammeln

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