Warum die 13.000 Stühle vor dem Bundestag in Berlin?

Protestaktion in Berlin
Protestaktion in Berlin Copyright Markus Schreiber/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit AP
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Mehrere Hilfsorganisationen haben den Protest vor dem Reichstag in Berlin organisiert.

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13.000 Stühle vor dem Bundestag in Berlin - aufgestellt für eine Protestaktion, die mehrere Hilfsorganisationen initiiert haben. Dabei dürfen sich wegen der Corona-Regeln doch gar keine 13.000 Menschen so eng auf Stühlen zusammensetzen.

Die 13.000 Stühle stehen für die 13.000 Migranten und Geflüchteten, die derzeit im völlig überfüllten Lager Moria auf Lesbos in Griechenland leben. Dort sind vor einigen Tagen die ersten Coronavirus-Infektionen offiziell bestätigt worden. Es wurde damit gerechnet, dass sich die Pandemie wegen der prekären Umstände in dem Lager weiter ausbreitet. Eigentlich war das Lager Moria für höchstens 3.000 Menschen vorgesehen.

"Lager evakuieren, der Platz ist da!" war das Motto der Aktion, die AktivistInnen von Seebrücke, Sea-Watch, #LeaveNoOneBehind und Campact organisiert hatten.

Die Hilfsorganisationen fordern auch eine Wiederaufnahme der Seenotrettung im Mittelmeer.

Markus Schreiber/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
Die Stühle auf dem Platz der Republik in BerlinMarkus Schreiber/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved

Und die Protestierenden wollen etwas gegen Rassismus in Deutschland unternehmen.

"Nachdem in den letzten Tagen die Bilder mit Rechtsextremen vor dem Reichstagsgebäude um die Welt gingen, wollen wir zeigen, was stattdessen vor dieses Gebäude gehört: Ein Protest für die Achtung der Menschenwürde und Menschenrechte", erklärte Doreen Johann von Seawatch.

Eine ähnliche Aktion wie in Berlin gab es auch in Hamburg. Dort standen die 1.000 Stühle, die SEEBÜCKE Hamburg ausgebaut hatte, für die 1.000 geflüchteten Menschen, die die Hansestadt aufnehmen könnte.

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