Macron: Türkei in der Mittelmeerregion kein Partner mehr

Emmanuel Macron à Ajaccio
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Von Anelise Borgessu mit dpa
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Vor dem Hintergrund gefährlicher Spannungen im östlichen Mittelmeer hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Staats- und Regierungschefs aus sieben südlichen EU-Staaten (MED7) zu einem informellen Gipfeltreffen auf Korsika geladen. Dominante Themen: Gas-Streit, Migration

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Was tun mit den Migranten, die nach Südeuropa strömen – und mit denen die schon da sind, aber obdachlos nach den Bränden im Lager Moria auf der Griechen-Insel Lesbos? Wie reagieren auf den Erdgas-Streit zwischen cder Türkei und Griechenland rund um Zypern?

Vor dem Hintergrund gefährlicher Spannungen im östlichen Mittelmeer hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Staats- und Regierungschefs aus sieben südlichen EU-Staaten (MED7) - darunter auch Griechenland - zu einem informellen Gipfeltreffen auf Korsika geladen - um gemeinsame Positionen zu entwickeln.

Emmanuel Macron, französischer Präsident:

"Wir müssen uns für Solidarität mit Griechenland entscheiden. Im Einklang mit den Werten der Europäischen Union koordinieren wir uns deshalb, um einen Vorschlag zu unterbreiten, Deutschland und Frankreich, und versuchen, so viele europäische Länder wie möglich einzubeziehen, um viele Flüchtlinge aufzunehmen, besonders die Minderjährigen. "

Anelise Borges, Euronews:

“Migration ist auf dem Med 7-Gipfel in Korsika eines der Hauptdiskussionsthemen, aber nicht das einzige. Das Mittelmeer ist in den letzten Jahren Schauplatz mehrerer Krisen geworden, mit denen Europa konfrontiert war. Und die Türkei steht laut Emanuel Macron ganz oben auf der Tagesordnung."

Dabei ist die Türkei für Macron kein Partner mehr in der Mittelmeerregion. «Unsere roten Linien sind einfach der Respekt vor der Souveränität eines jeden europäischen Mitgliedstaates, die Achtung des Völkerrechts», sagte Macron in Ajaccio/Korsika.

Emmanuel Macron:

"Es ist klar, dass die Türkei in dieser Region kein Partner mehr ist. Die Türkei ist ein NATO-Verbündeter, aber ein NATO-Partner, der inakzeptable Praktiken anwendet.....Unsere Absicht ist, eine Eskalation zu vermeiden, aber das bedeutet nicht, dass wir passiv sein müssen oder unterwürfig."

Mitte Juni (10/06) hatte ein türkisches Kriegsschiff im Mittelmeer nach Angaben aus Paris mehrfach sein Feuerleitradar auf eine französische Fregatte gerichtet – das machen Militärs gewöhnlich kurz vor einem Beschuss. Laut Experten wollte die Fregatte vermutlich ein Frachtschiff kontrollieren, das möglicherweise mit einer türkischen Waffenlieferung Richtung Libyen unterwegs war.

su mit dpa

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