März-April wäre Berlusconi an Covid-19 gestorben - meint sein Arzt

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Von Kirsten Ripper  mit AFP, Corriere
Krankenhaus San Raffaele in Mailand
Krankenhaus San Raffaele in Mailand   -  Copyright  Antonio Calanni/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved

"Die Viruslast von Berlusconis Nasen-Rachen-Abstrich war so hoch, dass die Behandlung im März-April sicherlich nicht den Ausgang gehabt hätte, den sie jetzt glücklicherweise hat."

In der Sendung "Piazzapulita" des Senders La7 erklärte der behandelnde Arzt des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten, Alberto Zangrillo, auf die Frage, ob der 83-Jährige gestorben wäre. "Absolut, höchstwahrscheinlich, ja, und er weiß es. Und es geht hier nicht um einen Scherz oder darum, die Situation zu übertreiben."

Das Problem sei auch gewesen, Berlusconi davon zu überzeugen, sich ins Krankenhaus einliefern zu lassen. Zehn Stunden später hätte es zu spät sein können, meinte Zangrillo in der Sendung am Donnerstagabend. La7 ist ein privater Fernsehsender, der dem Turiner Unternehmer Urbano Cairo gehört. Dieser ist auch Präsident des Fußballclubs FC Turin und ein guter Bekannter von Silvio Berlusconi.

Der Chef der Partei FORZA ITALIA wollte sich eigentlich zu Hause auskurieren lassen. Doch Covid-19 hatte bereits eine beidseitige Lungenentzündung bei Berlusconi ausgelöst.

Laut italienischen Medien wurde auch die Lebensgefährtin des Politikers positiv auf das Coronavirus getestet. Die 30 Jahre alte Marta Fascina hatte sich zusammen mit Silvio Berlusconi in dessen Anwesen auf Sardinien aufgehalten. Die Mittelmeerinsel war ab Ende August einer der Coronavirus-Hotspots in Italien.

Marta Fascina ist Abgeordnete der Berlusconi-Partei FORZA ITALIA. 

Fotos von Berlusconi und seiner Lebensgefährtin, die in der Zeitschrift CHI erschienen waren, die zu seinem Medienimperium gehört, hatten vor einigen Wochen für Aufsehen gesorgt.