Die AfD-Politikerin Beatrix von Storch kritisiert die Aufnahme von rund 2750 Flüchtlingen von den griechischen Inseln als "Anstiftung zur Brandstiftung". Dadurch würden noch mehr Camps brennen. Merkel wirft sie einen deutschen Alleingang vor. Es gebe keinen europäischen Rückhalt.
Insgesamt kommen rund 2750 Flüchtlinge nach Deutschland - Kritik von beiden Seiten
Deutschland nimmt nach dem Brand von Moria insgesamt rund 2750 Flüchtlinge aus Griechenland auf. 1553 von ihnen sind bereits durch Griechenland als Schutzberechtigte anerkannt. Hinzu kommen noch unbegleitete Asylsuchende sowie behandlungsbedürftige Kinder samt deren Kernfamilien.
Die Entscheidung zur Aufnahme wird von mehreren Seiten kritisiert: "zu wenig, zu zurückhaltend", sagen zum Beispiel Linke, Grüne und Flüchtlingsverbände. "Viel zu viel", halten Kritiker der deutschen Migrationspolitik dagegen.
Die stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag, Beatrix von Storch, sieht in der Aufnahme ein falsches Signal. Gegenüber Euronews sagte sie: "Wenn wir jetzt die Brandstiftung zum Anlass nehmen, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, dann werden mehr Flüchtlingscamps brennen. Das ist Anstiftung zur Brandstiftung, das sollten wir unterlassen, das gefährdet Menschenleben."
Man dürfe sich durch den Brand des Lagers nicht erpressen lassen, so von Storch weiter. Vielmehr gelte es deutlich zu machen, dass man nicht alle Migranten aufnehmen könne und es keinen Weg mehr über die Camps nach Europa gebe. Nur dann werde der Flüchtlingsstrom abreißen.
"Merkel fehlt der Rückhalt in Europa"
Angela Merkel habe für ihre Politik keinen Rückhalt in Europa, so von Storch. "Es ist wieder mal ein deutscher Alleingang. Kein anderes europäisches Land stellt sich jetzt in einer Größenordnung hin und sagt, weil es in Moria gebrannt hat, nehmen wir jetzt Flüchtlinge auf. Das ist ein deutscher Alleingang, und wir sollten mit diesen deutschen Alleingängen dringend aufhören."
Die Bundesregierung will sich eigenen Angaben nach für eine weitergehende europäische Lösung mit anderen aufnahmebereiten EU-Staaten einsetzen. Jetzt gelte es zunächst, die konkrete Lage in Griechenland zu entspannen, so Vizekanzler Olaf Scholz. EU-Ratspräsident Charles Michel sagte, Europa brauche ein neues Asylsystem.