Eine Woche nach dem Brand in dem überfüllten Flüchtlingslager Moria sind auf Lesbos immer noch etwa 11 000 Migranten obdachlos.
Eine Woche nach dem Brand in dem überfüllten Flüchtlingslager Moria sind auf Lesbos immer noch etwa 11.000 MigrantInnen obdachlos. In das von der griechischen Regierung neu errichtete Camp sind laut Berichten gut 1200 Flüchtlinge eingezogen, dabei bietet es Platz für rund 5000 Menschen.
Philippe Leclerc, Beauftragte des UN-Flüchtlingshilfswerks für Griechenland, appellierte an Europa: "Es ist sehr gut, dass Deutschland 1500 Menschen aufnimmt, aber wir haben mehr als 28.000 Asylsuchende und Flüchtlinge auf den Inseln, darunter einige, die besonders schutzbedürftig sind. Und auf dem Festland leben noch mehr. Wir fordern die europäischen Staaten also dazu auf, wie Deutschland schutzbedürftige Flüchtlinge aufzunehmen, um die sich der griechische Staat nicht gut kümmern kann. Das wäre solidarisch."
Unterdessen wurden vier Afghanen, die am Dienstag festgenommen worden waren, auf Lesbos wegen Brandstiftung angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, das Registrierlager in Moria angezündet zu haben. Zwei weitere minderjährige Verdächtige befinden sich auf griechischem Festland in Polizeigewahrsam.
Migranten sollen von Lesbos weggebracht werden
Die griechische Regierung hatte bisher betont, dass die Migranten auch nach dem Brand auf Lesbos bleiben müssen. Nun sagte der Katastrophenschutzminister dem britischen Guardian, die Bewohner der Insel hätten genug durchgemacht. "Laut Katastrophenschutzminister Michalis Chrysochoidis plant die Regierung alle Flüchtlinge und Migranten bis Ostern von der Insel wegzubringen", so euronews-Reporter Apostolos Staikos. "Die Hälfte soll bis Weihnachten aufs Festland gebracht werden."