In Spanien steht die Regierungschefin der Hauptstadtregion Madrid in der Kritik, in vielen Stadtteilen liegt die Inzidenz bei über 1.000 Fällen pro 100.000 Einwohnern.
Kommunikations-Chaos in Madrid
In Madrid steht die konservative Chefin der Regionalregierung der Haupstadt, Isabel Díaz Ayuso, wegen ihrer Kommunikation zur Corona-Krise in der Kritik. Wegen der weiter dramatisch hohen Zahl von Neuansteckungen mit SARS-CoV-2 sollten die Ausgangsbeschränkungen erweitert werden. Die Inzidenz pro 100.000 Einwohnern liegt in zahlreichen Stadtteilen und Vororten bei über 1.000. Deshalb hat Isabel Díaz Ayuso angekündigt, dass in den kommenden Tagen der Lockdown in weiteren Bezirken gelten soll - allerdings hat die Politikerin der Partido Popular nicht gesagt in welchen.
Die Regionalbehörden der spanischen Hauptstadt haben die Zentralregierung um Hilfe bei der Bewältigung der Pandemie gebeten. Auch Soldaten sollten wieder eingesetzt werden.
Am Dienstag waren in Spanien innerhalb von 24 Stunden 241 Covid-19-Todesfälle gemeldet worden.
Zudem gibt es Diskussionen darüber, wie viele Betten in den Intensivstationen der Krankenhäuser in Madrid tatsächlich mit Covid-19-Patienten belegt sind. Wie El Pais berichtet, sind laut offiziellen Angaben 36 Prozent der Intensivkapazität mit Coronavirus-Patienten belegt, doch in den öffentlichen Krankenhäusern 95 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Fällen belegt.
Höchste Alarmstufe in Marseille
In Frankreich sind innerhalb von 24 Stunden mehr als 13.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. In Marseille, der zweitgrößten Stadt des Landes, gilt jetzt die höchste Covid-19-Alarmstufe - diese tritt bei einer Inzidenz von mehr als 250 bestätigten Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in Kraft.
Olivier Veran, der französische Gesundheitsminister erklärte: "Es bedeutet die vollständige Schließung von Bars und Restaurants sowie von Einrichtungen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, mit Ausnahme derer, für die bereits ein strenges Gesundheitsprotokoll besteht, wie Kultureinrichtungen, Theater, Museen, Kinos - sie haben bereits ein strenges Protokoll und sind von den Maßnahmen nicht betroffen.
Angst um Jobs in Großbritannien
In Großbritannien fordert die Opposition von Premier Boris Johnson bessere Hilfen für die angeschlagene Wirtschaft. Labour-Chef Keir Starmer meinte: "Es macht keinen Sinn, neue Beschränkungen einzuführen und gleichzeitig die Unterstützung für Arbeitsplätze und Unternehmen auslaufen zu lassen. ... Wir brauchen eine nationale Anstrengung, um Arbeitsplätze zu schützen und einen zweiten Lockdown zu verhindern".
Nur noch 7 Tage Quarantäne in Belgien
Belgien stellt sich gegen den Trend. Trotz einer steigenden Zahl von Neuinfektionen im Land kündigte Ministerpräsidentin Sophie Wilmes Lockerungen zum Beispiel bei der Maskenpflicht im Freien an. Zudem wird die Quarantänezeit ab dem 1. Oktober auf sieben Tage verkürzt.
Doch die Regierungschefin unterstrich aber die Wichtigkeit, die Abstands und Hygieneregeln weiter einzuhalten.
Corona-Spürhunde in Finnland
Die Bundeswehr trainiert in Koblenz Hunde darauf, mit Covid-19 infizierte Menschen zu erkennen.
In Finnland werden bereits Coronavirus-Spürhunde am Flughafen eingesetzt, um infizierte Reisende ausfindig zu machen.