In Frankreich ist an diesem Freitag ein neuer Rekord an Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden. In Madrid gibt es in mehreren Stadtteilen ab Montag einen Lockdown.
Noch nie zuvor sind in Frankreich an einem Tag so viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. An diesem Freitag waren es 13.215 neue bestätigte Fälle. 49 Personen sind gleichzeitig an oder mit Covid-19 gestorben.
In dem Land werden mittlerweile etwa eine Millionen Menschen pro Woche getestet. In den Städten stehen lange Schlange vor allem von jungen Leuten vor den Laboren. Vielerorts müssen lange Wartezeiten in Kauf genommen werden.
In Lyon und Nizza soll es jetzt striktere Regeln geben. In beiden Städten lag die Inzidenz pro 100.000 Einwohnern zuletzt besonders hoch - in Lyon bei fast 200.
Die Regierung musste in den vergangenen Tagen eingestehen, dass nicht genug Französinnen und Franzosen die App "Stop Covid" nutzen, als dass diese einen entscheidenden Vorteil im Kampf gegen die Pandemie erzielen konnte.
Neuer Lockdown in Madrid ab Montag wegen krasser Zahlen
In und um Madrid gelten für fast eine Million Menschen in 37 sogenannten Gesundheitsgebieten ab Montag wieder Ausgangssperren. Wegen stetig steigender Corona-Neuinfektionen dürfen die Bewohnerinnen und Bewohner nur zur Arbeit, in die Schule und für dringende Besorgungen nach draußen. Die sogenannte Inzidenz pro 100.000 Einwohnern liegt in den betroffenen Gebieten bei über 1.000. In Deutschland (und in Europa) gilt eine Region als Risikogebiet, wenn 50 pro 100.000 Einwohnern innerhalb von einer Woche positiv getestet wurden.
Die Regionalpräsidentin von Madrid, Isabel Diaz Ayuso, erklärte die neuen Maßnahmen: "Das Betreten und Verlassen dieser Gebiete bleibt eingeschränkt auf medizinische Versorgung, gesetzliche Verpflichtungen für Arbeit, Schule, Hilfe für Bedürftige oder andere Fälle von höherer Gewalt. Private Treffen werden von 10 auf 6 Personen reduziert - Parks und Gärten bleiben vorerst geschlossen."
Portugal rechnet mit mehr Neuinfektionen
In Portugal fürchtet Ministerpräsident Antonio Costa, dass es in den kommenden Wochen täglich etwa 1.000 Neuinfektionen geben wird. Doch er will weder die gerade erst geöffneten Schulen noch Altenheime schließen.
Der zweite Lockdown ist in Israel schon Realität
In Israel hat der auf drei Wochen angesetzte zweite Lockdown wenige Stunden vor dem jüdischen Neujahrsfest begonnen. Nur in Ausnahmefällen dürfen sich die Bürgerinnen und Bürger mehr als 500 Meter von ihrer Wohnung entfernen.
In den vergangenen Tagen waren teilweise 6.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden. Offenbar wurde der Lockdown ganz gezielt vor den Feiertagen verhängt, um die Ausbreitung der Pandemie bei Familientreffen zu verhindern.