Nawalny im "Spiegel"-Interview: Putin steht hinter der Vergiftung

Nawalny wurde wochenlang in der Berliner Charité behandelt
Nawalny wurde wochenlang in der Berliner Charité behandelt Copyright AP/Navalny Instagram
Von Euronews
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Nawalny: "Ich behaupte, dass hinter der Tat Putin steht, und andere Versionen des Tathergangs habe ich nicht."

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Nach seiner Vergiftung hat der Kremlgegner Alexej Nawalny in einem "Spiegel"-Interview den russischen Präsidenten Wladimir Putin für die Tat verantwortlich gemacht. "Ich behaupte, dass hinter der Tat Putin steht, und andere Versionen des Tathergangs habe ich nicht", sagte er dem Nachrichtenmagazin.

Wie der "Spiegel" am Donnerstag mitteilte, kündigte der 44-Jährige am Vortag bei einem Redaktionsbesuch in Berlin auch an, nach Russland zurückzukehren. "Meine Aufgabe ist jetzt, der Typ zu bleiben, der keine Angst hat. Und ich habe keine Angst!"

Die russische Regierung bestreitet, dass es eine Vergiftung gegeben habe und spricht von einer Provokation und Inszenierung. Der prominenteste Gegner von Kremlchef Putin soll mit dem Nervengift der Gruppe Nowitschok vergiftet worden sein. Der Kampfstoff ist nach dem internationalen Verbot von Chemiewaffen geächtet. Russische Geheimdienstler und Regierungsmitglieder betonten mehrfach, dass alle Vorräte des zu Sowjetzeiten entwickelten tödlichen Gifts vernichtet worden seien. Zu dem Attentat am 20. August sagte Nawalny: "Du fühlst keinen Schmerz, aber Du weißt, Du stirbst."

Der Politiker durchläuft nach seiner Entlassung aus der Berliner Klinik Charité inzwischen eine Reha-Maßnahme, um wieder zu Kräften zu kommen.

Nawalny war am 20. August während eines Inlandsflugs in Russland zusammengebrochen und später zur Behandlung nach Deutschland gebracht worden. Wochenlang lag er dort im künstlichen Koma. Nach dem Befund eines Bundeswehr-Speziallabors wurde er mit dem Kampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet. Das sollen auch Labors in Frankreich und Schweden bestätigt haben. Mit Spannung werden aktuell die Untersuchungsergebnisse der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) erwartet. Danach drohen Russland neue Sanktionen.

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